Unter der Lupe

Manuel Pestalozzi
8. noviembre 2019
Wie lebt es sich auf dem Hunziker Areal? Wie verlaufen die sozialen Experimente der Bauherrschaft? Eine Studie des ETH Spin-offs ImmoQ berichtet darüber. (Foto aus der Studie: Ursula Meisser)

Im Sommer 2015 wurde das Stadtquartier der Genossenschaft mehr als wohnen auf dem Hunziker Areal in Zürich-Oerlikon eingeweiht – Swiss Architects berichtete. Die Bauherrschaft wagt mit der Anlage verschiedene soziale Experimente. Funktionieren sie? Um das zu erfahren, sammelte der ETH Spin-off ImmoQ zwischen 2015 und 2019 im Auftrag von mehr als wohnen und der Age Stiftung auf dem Hunziker Areal Daten zu Strukturen, Prozessen sowie Erfahrungen und analysierte diese. Die gesamte 102 Seiten starke Studie und eine Kurzversion lassen sich jetzt herunterladen.

Das Lesen bereits der Kurzversion zeigt: Die Macher*innen der Studie haben sich der Sache mit einer sehr positiven Haltung und überaus wohlwollend angenommen. Die Publikation hat einen weitgehend erläuternden Charakter. Mit Problemen und Konflikten wird sehr diplomatisch umgegangen. Hinsichtlich der Satellitenwohnungen (privaten Wohneinheiten, die gemeinschaftliche Flächen teilen) ist etwa zu lesen: «In mehreren Satellitenwohnungen leben inzwischen Kleinkinder. Wenn dies zu Beginn nicht vorgesehen war oder nicht diskutiert wurde, können Konflikte entstehen. Grundsätzlich ist dieser Wohnungstyp für Personen mit Kindern nicht in jedem Fall geeignet. Die einzelnen Wohneinheiten sind für ein Paar plus Kind eher beengt.» Von den Beschwerden, die ein Take Away mit seiner zahlreichen motorisierten Kundschaft auslöste, eine Nachricht, die es immerhin in die Tagespresse schaffte, ist nichts auszumachen. Auch anderweitiger handfester Krach scheint im Bericht zu fehlen – aber vielleicht gibt es ihn auf dem Hunziker Areal ja wirklich nicht?

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