«Incidental Space»

Jenny Keller
4. avril 2016
Christian Kerez, Incidental Space, 2015, Section CT Scan, Scan by Stefan Horber © Christian Kerez

Christian Kerez will in Venedig nicht den Status quo der Architekturproduktion repräsentieren. Durch den Ausnahmezustand «Biennale» und die räumliche Distanz zur täglichen Arbeit soll auf das eigene Schaffen zurückgeblickt und die alltäglichen Bedingungen kritisch hinterfragt werden. «Die Aufgabe der Architektur muss es sein, Denkanstösse zu geben und sich selbst immer wieder neue Fronten zu schaffen, die das Denken über und von Architektur verändern», ist in der Medienmitteilung von Pro-Helvetia zu lesen. Das als Grundlagenforschung angelegte Projekt «Incidental Space» von Christian Kerez mache es sich daher zum Ziel, die Möglichkeiten zu untersuchen, Architektur anders zu denken, anders zu bauen und anders zu erleben.

Und wie stellt man dies aus? Kerez will Architektur durch das Medium der Architektur selbst darstellen. Er baut also für die Ausstellung in Bruno Giacomettis Schweizer Pavillon einen Raum als architektonisches Projekt. Doch der Raum ist nicht einfach ein Raum, er entsteht durch die Kopplung und Aneinanderreihung handwerklicher und digitaler Prozesse und «existiert zeitgleich in unterschiedlichen Aggregatszuständen einer Datenwolke, die sich gegenseitig bedingen und konditionieren». Den Betrachter überfordernd, ist der Raum vielfach lesbar und nicht einfach zu entschlüsseln. Er bildet quasi die heutige Realität von Architektur ab, die einen Austausch zwischen Forschung und Architekturbüro, interdisziplinärer Zusammenarbeit und digitaler Produktionsmöglichkeit in sich vereint.


Wir befragen Christian Kerez noch ausführlich zu seinem «Incidental Space» in einem Beitrag kurz vor der Biennale.

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