Kulturpreis für Roger Diener

Manuel Pestalozzi
30. septembre 2019
Roger Diener, Träger des Kulturpreises des Kantons Basel-Stadt (Foto: Marial)

Es brauchte 47 Vergaben des Kulturpreises des Kantons Basel-Stadt, ehe die Architektur berücksichtigt wurde. Der 69-jährige Roger Diener erhält die mit 20'000 Franken dotierte Auszeichnung für aussergewöhnliche Leistungen und ein grosses Engagement für das regionale Kulturleben. Der Preis würdigt das international wahrgenommene, von seiner beispielhaften Haltung geprägte Werk des Architekten und seines Teams. Kennzeichnend für Roger Dieners architektonische Handschrift ist, so heisst es in der Pressemitteilung des baselstädtischen Regierungsrates, dass jedes neue Gebäude den Dialog mit der bestehenden Umgebung sucht. Die Arbeiten seien geprägt durch ihre reflektierte Auseinandersetzung mit dem Stadtraum, durch eine zurückhaltende, elegante Formensprache sowie durch einen sorgsamen Umgang mit der historisch gewachsenen Stadtstruktur. Mit seinen Entwürfen für Basel, aber auch andere grosse europäische Städte stelle Diener eine Architektur mit klaren rationalistischen Mustern, Typologien und Mitteln in den Vordergrund. Es handle sich um eine sachliche, leise bewegte Architektur, zu welcher der Zugang erst mit der Zeit und dafür umso nachhaltiger gelinge.

Es ist erfreulich, dass mit der Auszeichnung ein Werk gewürdigt wird, das Baukultur nicht als aufregendes Spektakel inszeniert, sondern in dem sie im Gegenteil als beharrliche, sorgfältige Arbeit am Stadtkörper verstanden wird. Wie wird unterdessen wohl das Preisgeld investiert? Schön wäre, käme der Betrag, in welcher Form auch immer, einer genaueren und kritischeren Betrachtung unseres Lebensraums durch die Allgemeinheit zugute.

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