Alchemie des Lichts

Sebastiano Bucca (CH)
Ausstellung der Galerie 94 Baden

Ausstellung: 19. Januar bis 3. März 2018
Vernissage: Donnerstag, 18. Januar 2018, ab 18.30 Uhr
Artist Talk: wird auf www.galerie94.ch noch bekannt gegegebn
Finissage: Samstag, 3. März 2018, 11–17 Uhr
Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 18-20 Uhr / Samstag 11-17 Uhr


Sebastiano Bucca, geboren 1965 als Sohn von Sizilianischen Gastarbeitern,
lebt in Baden und arbeitete viele Jahre selbständig als Grafiker, Fotograf
und Webentwickler. Mit der neuzeitlichen Scanographie und dem historischen
Verfahren, der Kollodium Nassplatten Fotografie bewegt er sich künstlerisch
auf dem Zeitstrahl der Fotografiegeschichte und befasst sich in beiden
Techniken mit der Wirkung des Lichts.


Künstlerische Arbeit
In seiner künstlerischen Arbeit bewegt sich Sebastiano Bucca auf den Spuren
des Lichtes. Dabei geht er an den Ursprung der Fotografie wo er mit einer
120 Jahre alten Kamera im Kollodium Nassplattenverfahren auf Glasplatten
fotografiert. Die Bilder leben durch Licht – und Schattenspiele, fesseln
uns in ihrer Kraft und Natürlichkeit. Niemals kommt eine digitale Fotographie
an diese Lebendigkeit heran. Und nie ist Licht wichtiger als in den
rund 15 Sekunden Belichtungszeit, in denen das Bild, das Unikat, ja das Abbild
des Augenblickes durch das öffnen und schliessen der Blende eingefangen
wird. Die Arbeit erfordert Präzision und trotzdem ist vieles dem Zufall
und der Intuition überlassen. Das feine Zusammenspiel von Licht und Chemie
beeinflussen den Ausdruck des Bildes oder verwandeln ein Bild in ein
schwarzes Nichts.

Dann schlägt Sebastiano Bucca die Brücke zur Neuzeit. Mit farbigem Licht
lässt er Bilder im Scanner entstehen. Spielt mit Materialien, lässt sich
leiten von Zufällen und erforscht neugierig wie verschiedene Oberflächen
auf das Scannerlicht reagieren. Dabei springt Sebastiano Bucca über den
Schatten seiner Ansprüche an Perfektion, überl.sst vieles dem Entstehen.
Erst im zweiten Schritt nutzt er die moderne Bildbearbeitung um den, aus
dem Lichtspiel entstandenen Flächen und Formen den Eindruck von Landschaften,
Erlebniswelten und Dreidimensionalität zu geben. So schafft Sebastiano
Bucca organisch anmutende Gebilde und Abbildungen die aus dem Nichts kommen
und doch so vertraut wirken.


Bildsprache
Innere Landschaften als Ausdruck seines Ichs sichtbar zu machen, faszinieren
Sebastiano Bucca in seinem künstlerischen Schaffen. Prozess und Wiederholung
sind meditative Instrumente, die der Künstler gekonnt anschlägt und
durch seine Arbeit eine Bildsprache entwickelt, die gleichzeitig traditionell
und zeitgenössisch ist. Seine Arbeiten sind geprägt vom Beobachten von
Oberflächen und Strukturen, von Zufällen, die nicht beeinflussbar sind und
von der Produktion und Reproduktion von Bildwelten. Zeit und Wandel sowie
das Licht im Zusammenspiel mit diesen Komponenten faszinieren den Künstler.
In den ungegenständlichen Lichtmalereien, den Scanogrammen, die durch zufällige
Reflexionen von Licht entstehen, wie auch in der Kollodium-Fotografie,
wo das Zusammenspiel von Licht und Chemie den Prozess gelingen oder
scheitern lassen.

«Mit meiner Arbeit möchte ich die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die
Zeit als flüchtiges Konzept lenken», erklärt Sebastiano Bucca. «Der Betrachter
sieht einen flüchtigen Moment in vollem Umfang und verweilt in einem
Augenblick, der in der Realität für das Auge nicht erfassbar wäre». In
der Schönheit des eingefrorenen Momentes, der akkumulierten Zeit, beginnt
die kreative Reise.