Das Bild des Angemessenen

Manuel Pestalozzi
30. gennaio 2019
Neue Perspektiven für die Stanserstrasse in Kerns (OW). Bild: STUDIO 12 GmbH

Wie sehr sollen Architektinnen und Architekten die Welt verändern? Es ist eine Frage der «Flughöhe» und des Budgets. Hier gab es keinen Grund, nicht beides tief zu halten. Die EWO braucht für ihr Verwaltungsgebäude ein bestimmtes Mass an Repräsentation aber sicher keinen Palast. Das bestehende Ensemble an der Strasse nach Stans, am nordöstlichen Ortsrand, (Baujahr 1970 und 1989) weist erhebliche bauliche Mängel auf. Vor allem im Bereich der Gebäudehülle sehen die Verantwortlichen aus bautechnischer sowie energetischer Sicht Sanierungsbedarf. Mit der aktuellen strukturellen Veränderung zum modernen Energieversorger und der stetigen Entwicklung von neuen Dienstleistungsangeboten erhöht sich zudem der Platzbedarf des Verwaltungsteils, auch verändern sich, so die EWO in ihrer Mitteilung, die Anforderungen für effiziente Prozessabläufe. Dies hat ebenfalls räumliche Konsequenzen
 
Die Vorbereitung der Bauherrschaft war gründlich: In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Burch und Partner Architekten AG hat das EWO eine Projektstudie mit verschiedenen Varianten erarbeitet. Sie führte zum Antrag an den Verwaltungsrat mit einer Variante «Komplettsanierung mit Um- und Anbauten». Im Frühling 2018 wurde die Architekturleistung ausgeschrieben. Sieben Architekturbüros reichten einen Konzeptvorschlag ein. Das Beurteilungsgremium entschied sich, wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, für das Projekt «EWOLUTION» der ARGE Durrer Bäbi Architekten GmbH, Sarnen, und architektur3 ag, Kerns. Die Begründung ist kurz und bündig: Sehr gute Umsetzung der betrieblichen Anforderungen, angemessener Umgang mit der bestehenden Bausubstanz, gute ortsbauliche Einbettung, attraktives Honorarangebot. Voraussichtlicher Baubeginn ist Oktober 2020. Pragmatik prägt die Architektur – und das ist manchmal gar nicht schlecht.
 

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