Der SIA äussert sich

Elias Baumgarten
2. febbraio 2019
Stefan Cadosch

Am 1. Februar 2019 hat sich SIA-Präsident und Geschäftsführer ad interim, Stefan Cadosch, in einer Videobotschaft, die auf YouTube veröffentlicht wurde, zu Wort gemeldet. Er reagiert damit auf die Spekulationen in der Presse ob der Trennung des Verbands von seinem Geschäftsführer Joris Van Wezemael und dessen Stellvertreter Mike Siering vor wenigen Tagen. Wer sich jedoch klare Worte zu den Hintergründen erwartet hat, dürfte von dem 5-minütigen Video enttäuscht sein. Noch immer halte er Van Wezemael für dynamisch und visionär, sagt Cadosch darin, doch am Ende müsse alles zusammenpassen. Dass jener schlussendlich zu progressiv gewesen sei, dementiert er. Mehr sei nicht zu sagen, fährt er fort, denn man habe sich auf ein Stillschweigeabkommen geeinigt.

Statt direkt auf die Trennungsgründe einzugehen, umreisst Cadosch in seinem Statement voller Zuversicht die Herausforderungen, vor denen der SIA derzeit steht. So wird im Verband darüber debattiert, wie die fortschreitende Digitalisierung der Planungsprozesse gestaltet werden kann. Besonders interessiert man sich dabei für die Zukunft der Normen: Aus Texten auf Papier sollen bald digitale Tools werden, die als Teil der Planungssoftware das Projekt auf Konformität prüfen können. Diskutiert wird ferner, wie die 16'000 Mitglieder in die Entscheidungsfindung eingebunden und ihre Erfahrungen aus dem Berufsalltag besser genutzt werden können. Und schliesslich, so Cadosch, gelte es für den SIA, eine Führungsrolle etwa bei Fragen der Baukultur und der Raumplanung zu beanspruchen. Über mögliche finanzielle Probleme des Verbandes verliert der Präsident indes kein Wort. Alle Herausforderungen, gibt er sich zum Schluss zuversichtlich, werde der SIA gewiss meistern – auch ohne Van Wezemael. Denn schon oft habe er sich in der Vergangenheit neue erfunden. Immer sei dies eine Teamleistung gewesen und weniger der Verdienst einzelner Personen.


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