Ariane Widmer Pham erhält den Preis der Stiftung Dr. J.E. Brandenberger

Manuel Pestalozzi
23. november 2022
Foto © Stiftung Dr. J.E. Brandenberger

Jährlich verleiht die Stiftung Dr. J.E. Brandenberger ihren mit 200'000 Franken dotierte Preis. Die Auszeichnung ist nach dem Forscher und Unternehmer Dr. Jacques Edwin Brandenberger (1872–1954) benannt, der unter anderem durch die Erfindung des Cellophane grosse Bekanntheit erlangte. Die Stiftung wurde einst auf Wunsch seiner Tochter gegründet. Der Preis geht seit 1990 an Personen, die sich um das Wohl der Menschheit verdient gemacht haben. Die bisherigen Preisträger*innen sind Personen aus verschiedensten Lebensbereichen. Sie alle stammen aus der Schweiz oder haben eine enge Verbindung zu unserem Land. 

Ariane Widmer Pham ist die erste Architektin, die den Preis erhält. Ihre Ehrung erinnert daran, dass Raumplanung einen wichtigen Beitrag zu unserem Zusammenleben leistet und ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur ist.

Foto © Stiftung Dr. J.E. Brandenberger

Die frischgebackene Preisträgerin wurde 1959 in Sion geboren. 1986 schloss sie ihr Architekturstudium an der EPFL ab – sie diplomierte bei Luigi Snozzi, was ihre Haltung mitgeprägt zu haben scheint. Zwischen 1990 und 2003 arbeitete sie in verschiedenen Architektur-, Städtebau- und Raumplanungsbüros. Während dieser Zeit entwickelte sich ihr Bewusstsein für die Bedeutung der Stadt: «Keine Architektur ohne Stadt», sagt die Architektin, die auch Stadtplanerin wurde. Zwischen 1999 und 2002 war Ariane Widmer Pham als Designchefin und Stellvertreterin des technischen Direktors für die Expo.02 tätig. Ab 2003 leitete sie über einen Zeitraum von 16 Jahren hinweg die Umsetzung des «Schéma directeur de l’Ouest Lausannois» des Kantons Waadt. In dieser Funktion gab sie uns im Jahr 2015 ein Interview.

Seit 2019 arbeitet Ariane Widmer Pham für den Kanton Genf. Als Kantonsplanerin ist sie für die Richtplanung zuständig. In Lausannes Westen hinterliess sie ein Grossprojekt, das noch immer als eines der originellsten und ehrgeizigsten in der Schweiz gilt. Der Lohn dafür war die Verleihung des Wakkerpreises im Jahr 2011. Die Aufwertung der vormals weniger attraktiven Agglomeration galt der Jury damals als beispielhaft. 

«Ariane Widmer Pham vernetzt seit Jahrzehnten mit viel Talent Menschen, Ideen und Gemeinden. Sie kümmert sich um die Gestalt der Stadt, hinterfragt ihren Sinn und begeistert andere für grosse wie auch für kleine Transformationen», sagte Maria Lezzi, die Direktorin des Bundesamts für Raumentwicklung, in ihrer Laudatio anlässlich der Preisübergabe am 19. November in Bern. Und Stiftungsratspräsidentin Monica Duca Widmer fügte hinzu: «Mit ihrem positiven Wirken, ihrer wahrnehmbaren Ausstrahlung und ihrer Integrationsfähigkeit hat sie immer dahin gewirkt, die Lebensqualität zu verbessern und damit das Qualitative über das Quantitative zu stellen.»


2015 gab Ariane Widmer Pham Inge Beckel ein Interview. Zu dieser Zeit war sie für die Stadtentwicklung von Lausanne West zuständig.

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