Forderung nach Radikalem

Juho Nyberg
19. november 2018
Der Diskurs geht weiter.

Jedem, der sich über die Zukunft der Raumplanung in der Schweiz Gedanken macht, sei die Publikation von Gregory Grämiger hier noch einmal empfohlen; ergänzend zur schlanken aber gehaltvollen Streitschrift aber auch die dazugehörige Webseite. Grämiger sieht sie als eine Plattform, auf der der angestossene Diskurs offen weitergeführt werden soll: «als Streitplatz, Kummerkasten oder Diskussionsplattform». Hierzu steuert er selbst weitere Beiträge bei, jüngst ein kurzes Interview mit Joris Van Wezemael, Wirtschaftsgeograf, Raumentwickler, Architektursoziologe – und Geschäftsführer des SIA.

Er macht sich etwa Gedanken über die Finanzierbarkeit von sich erst langfristig auswirkenden Planungen, die amtierende Politiker eher scheuen mögen, weil deren Nutzen nicht unmittelbar in die Zeit der Legislaturperiode fällt. Dabei ist die Analyse und Suche nach Lösungen in der «Stunde Null», also bevor gebaut wird, der wichtigste Schritt überhaupt, so seine Überzeugung. Ebenso tritt Van Wezemael für eine Veränderung der Perspektive ein, was die gebaute Umwelt angeht. Es soll über die einzelne Parzelle hinaus gedacht werden, insbesondere der Strassenraum als die Parzellen verbindender Raum ist bedeutend, wird aber weitgehend negiert. Während Max Frisch und die Seinen mit ihren ähnlichen Forderungen noch alleine auf weiter Flur standen, sieht Van Wezemael heute den gesellschaftlichen Konsens positiver, wie verschiedene Abstimmungen in jüngerer Vergangenheit gezeigt haben.

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