«One Planet Living»

Manuel Pestalozzi
12. november 2019
Auf dem ÖRK-Areal in Genf wird eine substanzielle Verdichtung stattfinden. Bereits erstellt ist das Gebäude für Gavi, die Internationale Impf-Allianz, am oberen linken Bildrand. (Visualisierung: Implenia)

Das OPL-Label (One Planet Living) steht gemäss Implenia für die Verringerung der CO2-Emissionen, den schrittweisen Verzicht auf fossile Brennstoffe, den Erhalt und die Regenerierung der Biodiversität sowie die Verbesserung der Lebensqualität und des Wohlbefindens der Gemeinschaft. Angepeilt werden diese Ziele für Quartiere. Der Verein hinter One Planet Living möchte den Kreis der Gründungsmitglieder noch erweitern, um ein breit abgestütztes Netz von Partnern – öffentlichen Körperschaften, Investierenden, Promotor*innen, Fachleuten aus der Bauindustrie, Nutzer*innen, Nichtregierungsorganisationen sowie Forscher*innen – zu schaffen. Tönt nach sanftem Wandel, nicht nach brennendem Planeten.

Pastor Olav Fykse Tveit, dem Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), müssen die Zielsetzungen wie Musik in den Ohren geklungen haben. «Der Ökumenische Rat der Kirchen engagiert sich mit sämtlichen Mitgliedskirchen, die Umwelt auf lokaler und internationaler Ebene zu schützen», zitiert ihn OPL-Mitbegründerin Implenia. Sie entwickelt auf dem ÖRK-Areal in Genf, im Internationalen Quartier zwischen dem Bau der Vereinten Nationen und dem Flughafen gelegen, das Quartier «Green Village». Mit an Bord sind die Architekturbüros LRS architectes und dl-a aus Genf sowie der group8 aus Carouge.

Das vom ÖRK initiierte Green Village umfasst sechs neue Gebäude auf dem Gebiet der Gemeinde Le Grand-Saconnex, die das Ökumenische Zentrum, einen denkmalgeschützten historischen Bau, umgeben werden. Das Vorhaben beinhaltet Verwaltungsgebäude, die insbesondere für internationale Organisationen und Dienstleistungsunternehmen bestimmt sind. Ausserdem sind eine Hotelanlage und Wohnungen vorgesehen. Die Bauten werden alle Vorgaben des OPL-Labels erfüllen. So werden die Baustoffe bevorzugt aus der lokalen Wirtschaft bezogen und Abrissmaterial wenn möglich rezykliert. Über Fotovoltaikanlagen und Inselnetzformen werden die Gebäude durch erneuerbare Energien versorgt. Die Einrichtung einer Sammelstelle vor Ort und die Abfallverwertungspolitik der Gemeinde Le Grand-Saconnex erlauben das Erreichen des Null-Abfall-Ziels. «Durch die Anwendung des One Planet Living-Standards auf unser Green Village setzen wir unser Engagement für den Kampf gegen die Klimaerwärmung an dem Ort, wo wir täglich leben und arbeiten, konkret um», zeigt sich Fykse Tveit überzeugt. Auch wenn die Zielsetzung richtig und lobenswert ist, fragt man sich, ob die Schweiz dafür tatsächlich noch ein Label braucht.

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