Stromwelt-Erlebnishaus

Manuel Pestalozzi
4. december 2019
Der Neubau wird mit einer spalierartigen Gitterstruktur eingefasst, welche entfernt an einen Faradayschen Käfig erinnert. (Visualisierung: Rapp Architekten und lichtbox.net)

Primeo Energie ist ein Schweizer Energieversorgungsunternehmen. Es hiess bis zum Frühling dieses Jahres noch EBM, was stand für «Genossenschaft Elektra Birseck Münchenstein». Seine ehemalige Zählerwerkstatt in Münchenstein wurde anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Firma zum Elektrizitätsmuseum umfunktioniert. Der Bau aus den 1930er-Jahren ist ein Denkmal von kantonaler Bedeutung. Zum 125-Jahr-Jubiläum des Unternehmens im Jahr 2022 soll das Angebot «Lernwelt Energie» bereit stehen, ein Bildungs-, Unterhaltungs- und Erlebniszentrum, ein ausserschulischer Ort für die interaktive Vertiefung von Themen rund um Energie. Dazu wird die Zählerwerkstatt renoviert und mit einem Neubau ergänzt. 

Beim geladenen Architekturwettbewerb stand neben technischen und baulichen Anforderungen auch die Nachhaltigkeit im Zentrum. Der Neubau soll bautechnisch, energetisch und ökologisch eine Vorbildfunktion haben. Er soll in einer innovativen und zukunftsgerichteten Bauweise erstellt werden und durch den Einsatz von rezyklierten und wiederum rezyklierbaren Materialien und Bauteilen rückbau- und kreislauffähig sein.

Die Jury unter dem Vorsitz von Architekt Harry Gugger hat als Sieger das Projekt «Faraday» von Rapp Architekten aus Münchenstein ausgewählt. Die filigrane, einfache Konstruktion ihres Erweiterungsvorschlags baut auf einer geometrischen Grundform aus vier Quadraten auf und ist von einer raumhaltigen, als Spalier genutzten Gitterstruktur umhüllt. Der konsequente Einsatz von ökologisch verträglichen Baustoffen mit einem geringen Anteil an grauer Energie und auch von wiederverwerteten Baustoffen ist Programm: Die Aussenwände bestehen aus Holz und sind mit einer Steinwolle-Wärmedämmung versehen. Die Decken sind aus standardisierten Holzbalken-Betonelementen gefertigt. Der Neubau erfüllt energetisch den Minergie-P-Eco-Standard. Die Wärme wird aus dem bestehenden Primeo Energie-Nahwärmenetz zugeführt, welches die Abwärme von mehrheitlich erneuerbaren Energien nutzt.

Die Modularität der Struktur ist überall erkennbar. (Visualisierung: Rapp Architekten und lichtbox.net)

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