Reales Utopia in den Bergen

Jenny Keller
19. janeiro 2017
Bild: Terminal Neige – Totem/C. Arnal & DR

Flaine auf 1600 Meter in den französischen Alpen ist der Skiort der Moderne. Und Marcel Breuer war dessen Architekt. Was in den 1960er-Jahren als reales Utopia in den Bergen entworfen wurde, war die Idee eines Schweizer Architekten: Der heute unbekannte Gérard Chervaz entdeckte das Potenzial des unberührten Geländes zusammen mit dem Geophysiker Éric Boissonas Ende der 1950er-Jahre. Die Boissonas wiederum waren bekannt mit Marcel Breuer und beauftragten den Architekten mit dem Entwurf dieses progressiven Ski-Resorts, nachdem sie die Baurechte für Flaine erworben hatten. Das radikale Kulturprojekt florierte (Skulpturen von Picasso, Dubufet und Vasarely stehen hier wie auch ein Konzerthaus), hier wurde in den 1970er-Jahren die erste Schneekanone eingesetzt, doch in den 1990er-Jahren bröckelte der Beton der brutalistischen Bauten, und mit Flaine ging es bergab.

Nun weht wieder frischer Wind in Flaine, dazu trägt die Wiedereröffnung des Hotels «Terminal Neige – Totem» vor gut einem Jahr bei. Es nennt sich «friendly mountain Hotel» und hier kann man, wie in einem Stadthotel, auch tageweise buchen. Aber auch das Design entspricht der jüngeren Art von Hotels: Im Sichtbeton-Erdgeschoss brummt eine offene Lobby, wo Möbelkennern die mit Kelim-Stoffen bezogenen Breuer-Freischwinger auffallen. Es gibt ein neues Spa mit Aussenpool und Panorama auf das Mont-Blanc-Massiv, und die 96 Zimmer sind individuell gestaltet.

Bild: Terminal Neige – Totem/L. Di Orio
Bild: Terminal Neige – Totem/L. Di Orio
Bild: Terminal Neige – Totem/L. Di Orio
Bild: Terminal Neige – Totem/L. Di Orio
Bild: Terminal Neige – Totem/C. Arnal & DR

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