Von Platz zwei auf eins

Manuel Pestalozzi
7. setembro 2020
Dass der Baustoff Holz beim Digitalen Medienhaus eine wesentliche Rolle spielen wird, zeigt exemplarisch diese Ansicht von der Masurenallee. (Visualisierung: Baumschlager Eberle)

Über den Wettbewerb um die Gestaltung des Digitalen Medienhauses des rbb hat German Architects bereits im vergangenen März berichtet. Es gab damals zwei Siegerprojekte, zudem wurde ein zweiter Rang vergeben. Anschliessend wurden Verhandlungen mit den drei erfolgreichen Büros aufgenommen. Nun ist klar: Der zweite Rang, das Büro Baumschlager Eberle, ist schlussendlich der Sieger. Rundfunkratsvorsitzende Friederike von Kirchbach begründete dies in einer Medienmitteilung wie folgt: «Der Entwurf von Baumschlager Eberle Architekten geht sehr sensibel mit der Tradition um, in der der rbb steht. Die Mediengeschichte wird hier fortgeschrieben. Gleichzeitig öffnet sich der rbb in die Stadt und zum Publikum. Diese Öffnung ist ein wichtiges Signal.»

Etwas tiefer blicken lässt da das Statement des Verwaltungsratsvorsitzenden Wolf-Dieter Wolf: «Der Entwurf von Baumschlager Eberle Architekten ist auch aus wirtschaftlicher Sicht ein Projekt für die Zukunft: Er erhält vorhandene Bausubstanz und schont damit den Energie- und Ressourcenverbrauch. Ausserdem sieht der Vorschlag die Verwendung des nachwachsenden Materials Holz vor. Damit leistet der Entwurf einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigkeit.»

Im fast sakral wirkende Newsroom (Visualisierung: Baumschlager Eberle)
Hoch gesteckte Ziele

Aussenräumlich sucht das Projekt von Baumschlager Eberle die Verbindung mit dem städtischen Geschehen durch den Wettbewerbs-Projektteil Campus. Ein Medienhaus samt Newsroom dient künftig als Kernstück für die Organisation neuer Arbeitswelten – Stichwort Crossmedia. Damit soll die Attraktivität und Effizienz des rbb-Standorts «richtungsweisend erhöht» werden, wie das Büro auf seiner Website schreibt. Über einen behutsamen Umgang mit dem Bestand, durch ein schlüssiges Wegenetz sowie eine Architektur, die als Kristallisationspunkt am künftigen Campus wirkt, soll ein neues Stück Berlin geschaffen werden, unter weitestmöglichem Erhalt und der teilweisen Transformation der alten Gebäude.

Mit dem Newsroom, einer Holzkonstruktion mit Glaskuppel, wollen die Architekten einen innovativen Akzent setzen, der die Lesbarkeit des Materials und die besondere Gebäudegeometrie in den Mittelpunkt rückt. Sie halten den Entwurf auch deshalb für besonders nachhaltig, weil er den Bestand fortschreibe. Zudem werde seine Ästhetik, so die Architekten selbstbewusst, für Akzeptanz und grosse Langlebigkeit sorgen. Ob diese Rechnung aufgeht, wird die Zeit zeigen. Die Fertigstellung des Neubaus wird für das Jahr 2025 angestrebt.

Lageplan 

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