Globalisiertes Arabien

Inge Beckel
9. Juni 2015
Capital Cairo. Bild: nzz.ch

King Abdullah Economic City (KAEC) ist bereits in Bau. Die Stadt entsteht in der saudischen Wüste, soll ungefähr die Fläche der heutigen Hauptstadt der USA, Washington DC, bedecken und 67 Milliarden britische Pfund kosten. Die Stadt wird privat finanziert, heisst es; CEO der Emaar-Economic-City-Gruppe ist Prinz Fahd al-Rasheed. In fünf Jahren sollen dort bereits 50'000 Menschen leben; in 20 Jahren will KAEC fertig gebaut sein und 35 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählen. Die Stadt will vor allem Touristenattraktion sein – mehr dazu hier bei Mail Online.

Der Anfang ist gemacht … Bild: dailymail.co.uk.

Und wie in einem ausführlichen Beitrag der NZZ vom 8. Juni nachzulesen war, will die geplante neue ägyptische Hauptstadt, provisorisch Capital Cairo genannt, dannzumal fünf Millionen Bewohner und Einwoherinnen beheimaten (Einstiegsbild oben). Präsident al-Sisi will diese Stadt in gar nur sieben Jahren realisieren. Sie soll eine Fläche so gross wie Singapur decken und liegt östlich dem heutigen Kairo. Kostenpunkt: 45 Milliarden Dollar. Architekten: die amerikanische Firma SOM.

Ägyptens Wohnbauminister Mostafa Madbouly habe unlängst gesagt, «das Ziel des Projekts sei es, die Bevölkerungsentwicklung in der Metropolregion Kairo in geordnete Bahnen zu lenken.» Denn Kairo platzt schon heute aus allen Nähten. Doch Skeptiker geben zu bedenken, dass eine privatisierte grüne Enklave für die Reichen entstehen könnte, die sich räumlich von den Slums abgrenzt und mit einem eigenen Wasser- und Stromnetz versorgt wird. Was bedeuten würde, dass die Stadt zu einer Art exklusivem Klub würde. – Lesen Sie selbst hier.

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