Was Studierende an der Accademia di architettura lernen

Manuel Pestalozzi
19. März 2024
Blick in die Ausstellung im Zentralraum des Teatro dell’architettura von Mario Botta (Foto: © Enrico Cano)

Die Accademia di architettura der Università della Svizzera italiana (USI) wurde 1996 gegründet. Demnächst feiert sie also bereits ihren 30. Geburtstag. Inzwischen geniesst die Schule international hohes Ansehen und zieht Studierende von nah und fern an. Die Gründungsgeneration um Mario Botta und den verstorbenen Meister Aurelio Galfetti hat inzwischen ihren Nachfolgerinnen und Nachfolgern Platz gemacht. Jene wollen ihr Vermächtnis respektieren, sich aber gleichzeitig auch der Tatsache stellen, dass sich die Anforderungen an junge Architekturschaffende und das Berufsbild inzwischen verändert haben. 

Und so kombiniert die traditionelle Jahresausstellung der USI heuer mit «La scuola di Mendrisio. Un progetto» Arbeiten des akademischen Jahres 2022/23 mit einer Übersicht zur Entwicklung der Architekturlehre. Die von Marco Della Torre und Manuel Orazi kuratierte Schau lädt zu einem inspirierenden Spaziergang durch das Teatro dell’architettura ein, dem polyvalent nutzbaren Rundbau von Mario Botta am Rande des USI-Campus in Mendrisio.

Das Thema Wohnen und der Konflikt zwischen lokalen Tradition und globalen Prinzipien durchdringen die Schau. (Foto: © Enrico Cano)

Die Tour beginnt im Erdgeschoss mit den Arbeiten des Erstjahreskurses. Auf den Galerien der oberen Geschosse warten dann Präsentationen weiterer Lehrveranstaltungen. Sie gliedern sich in historisch-humanistische Studien, die Auseinandersetzung mit dem Ort und seinen kulturellen Eigenschaften sowie mit traditionellen, innovativen und nachhaltigen Konstruktionsprinzipien. Auch Arbeiten aus den Kino- und Foto-Workshops der USI sind unter anderem zu sehen. 

Die Projekte der Entwurfsstudios sind im zweiten Obergeschoss zu finden. Zentral waren im vergangenen Studienjahr das Thema Wohnen und der Umgang mit bestehenden, oft auch sehr traditionellen Siedlungsstrukturen vor dem Hintergrund eines «kritischen Internationalismus». Die Exponate werden begleitet von Interviews mit Studierenden, Assistenten und Dozentinnen. Sie legen Zeugnis ab über die vielseitige Gemeinschaft auf dem Campus und die breit gefächerten Interessen, die im Tessin in der Lehre berücksichtigt werden. Es lohnt sich also, die nächste Reise in den Südkanton mit einem Besuch der Schau zu verbinden. «La scuola di Mendrisio. Un progetto» bleibt noch bis zum 30. Juni dieses Jahres geöffnet.

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