Visualisierung © Lüdi & Müntener Architekten
Neuüberbauung Im Chräg mit zwei Ersatzneubauten (Haupt- und Nebengebäude), Waschhaus und Bestandesbauten
Zeichnung © Lüdi & Müntener Architekten
Gemüsegarten mit Waschhaus, Werkplatz mit Brunnen, Haupt-und Nebengebäude
Visualisierung © Lüdi & Müntener Architekten
Eingezogene Gemeinschaftsterrasse mit Weitsicht auf die Hochebene und die Ausläufer der Appenzeller Alpen
Visualisierung © Lüdi & Müntener Architekten
Die Siedlungsstruktur im Appenzeller Landschaftsraum ist einzigartig: „Überall liegen die freundlichen Häuser zerstreut, wie hingesäet auf den grünen Matten, einzeln, in kleinen Gruppen zu zweien und dreien, so viel wie möglich mitten in ihrem Besitztum (...).“, beschreibt Salomon Schlatter das vorgefundene Muster im „Landbuch des Kantons Appenzell Innerrhoden“ 1828. In den Hängen rund um Urnäsch ist dieses Muster allgegenwärtig sichtbar und intakt. Das Prinzip der Streuung als ordnendes Element prägt die Wahrnehmung des Landschaftsraumes derart stark, dass die Darstellung davon unverwechselbare Bilder erzeugt.
Bild © Albert Manser Schäfli in Steinegg, Museum Appenzell

Alters- und Kurzentrum Chräg

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Standort
Urnäsch
Jahr
2021
Architektur
Lüdi & Müntener Architekten

Ein bestehendes Ensemble wird mit einem neuen dreistöckigen Hauptgebäude ergänzt. In der Ausformulierung orientiert sich dieser Ersatzneubau an einem typischen Appenzeller Kreuzfirsthaus mit einem traufständigen Anbau auf beiden Seiten des giebelständigen Mittelteils. Auf jeder Seite springt jeweils ein Flügelanbau zurück. Der daraus entstehende Versprung bricht die Länge auf eine ortsbaulich typische Körnung, bildet den repräsentativen Eingang zum Werkplatz aus und zoniert die Aussenräume entsprechend ihrer unterschiedlichen Nutzung. Das Hauptgebäude wird durch ein Nebengebäude mit integrierter Tiefgarageneinfahrt ergänzt.

Der zentrale Werkplatz bildet das Herz des neuen Ensembles. An ihm sind der Haupteingang zum geplanten Kurhaus-Neubau, der Eingang zum als Gartenpavillon umgenutzten Waschhaus, ein Trinkbrunnen und die grossen öffenbare Tore des Nebengebäudes angeordnet.

Die Eingangshalle ist – wie es die äussere Erscheinung des Kreuzfirsthauses verspricht – durchgesteckt. Sie verbindet die unabhängig voneinander nutzbaren Gastronomie- und Behandlungsbereiche. Die 26 Kurzimmer befinden sich in den beiden Gebäudeflügeln des Obergeschosses und des Dachgeschosses.

Der Gemeinschaftsraum mit eingezogener Loggia an der sonnigen Südostseite wird durch eine Sitznische mit Aussicht auf Urnäsch an der Nordwestseite ergänzt. Dadurch stossen die öffentlich und gemeinschaftlich genutzten Bereiche des Zimmergeschosses beidseitig an die Fassade des Quergiebels und geben diesem ursprünglich dem Wohnen vorenthaltenen zentralen Teil des Kreuzfirsthauses eine entsprechende Bedeutung im Kurhaus-Grundriss und eine Legitimation für die äussere Erscheinung.

Projektwettbewerb 2021, 1. Preis

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