Talstation Funivia Albigna

Uns beschäftigt in der Architektur die intensive und möglichst umfassende Untersuchung einer Aufgabe, wenn nötig auch unter Infragestellung derselben. Hieraus interessieren uns Konzepte und Ideen, die es schaffen, so streng wie nötig und so ungezwungen wie möglich zu sein, um in einem Projekt in sämtlichen Massstabsebenen den ihnen entsprechenden Ausdruck zu finden. In gleicher Weise haben sie dabei robust zu sein, um langfristig im Alltag qualität- und wertvoll zu sein und gepflegt zu werden.
Zentral ist in diesem Zug die Auseinandersetzung mit Typologien und deren Abwandlung und Einfügung in den jeweiligen Kontext. Auf der einen Seite orientieren wir uns dabei unserer Studienausbildung entsprechend am reichen Fundus der grossen Vorbilder, auf der anderen Seite nehmen alltägliche Erfahrungen und Beobachtungen eine ebenso wichtige Rolle ein.

Unser Arbeitsort Soglio ist unter anderem aus diesem Grund so faszinierend, weil zwei völlig unterschiedliche städtebauliche Prinzipien auf engem Raum aufeinander treffen: einerseits das mittelalterliche Soglio der Bauern und Leibeigenen, das eine organisch gewachsene, architektonisch unkonzipierte Struktur des steten Wandels und der Anpassung aufweist; andererseits das herrschaftliche Soglio, dessen Gestalt den Idealen des Barocks und einem höchst anspruchsvollen und aufwendigen architektonischen Willen folgte.
Im mittelalterlichen Dorfteil nehmen wir Räume und Raumzusammenhänge wahr, die im bedingungslosen Folgen ihrer Anforderungen eine hohe Integrität mit sich selbst aufweisen, und Gebautes, das aus profanen gesellschaftlichen und kulturellen wie wirtschaftlichen Beweggründen eine Gestalt gefunden hat, die frei von Stilepochen eine gewisse Zeitlosigkeit aufweist – von der Ausformulierung einer Treppe zum Strassenraum über eine Eingangssituation bis zum Stall und zum Haus.
In den barocken Anlagen auf der anderen Seite wurden der Aufgabe entsprechend übergeordnet die hohen repräsentativen Ansprüche gestalterisch bearbeitet. Architektonische Gliederungen und Ordnungen prägen deren hierarchisierenden Ausdruck. Dem im mittelalterlichen Teil hervorgehobenen Pragmatismus wird hier eine Idealisierung und Stilisierung entgegengesetzt. Im Grunde genommen jedoch bilden dieselben architektonischen Themen die Basis. Es ist ein ebenso hohes Mass an städtebaulicher Sensibilität für das Verhältnis von Haus und Dorf sowie zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen festzustellen.

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Categorie
  • Architecten
Locaties
Soglio
  • Rüschlikon
Werknemers
4
Website
www.mascan.ch
Opgericht
2013