«Identität, Ideen, Eigensinn»

Inge Beckel
19. 10月 2015
Handwerk als Potenzial. Bild: caminada.arch.ethz.ch

So plädiert der Vriner Architekt und ETH-Professor in einem ausführlichen, lesenwerten Interview in der Südostschweiz vom 17. Oktober. Angesichts der Wahlen vom letzten Wochenende fragte Olivier Berger einleitend, ob die Arbeit eines Architekten auch politisch sei? Für Caminada ist sie es ganz klar, denn «Architektur als Ganzheit ist viel mehr, als nur Objekte bauen».

Ein Gespräch zu Architektur in Graubünden kommt derzeit auch kaum ohne den Blick nach Vals aus. Was also antwortet der Vriner? Er rät den Nachbarn im angrenzenden Tal, zuerst einmal die Frage nach dem Lebensgefühl zu stellen, das den Ort prägen soll. Hat man eine Idee, wie ein Ort sein soll – wie es sich also dort leben lassen soll (wenn auch nur auf Zeit) –, erst dann kommt die Phase der Projekte.

Caminadas ETH-Programm heisst denn auch: Orte schaffen. Wobei er diesen Herbst mit seinen Studentinnen und Studenten bereits zum 13. Mal darüber nachdenkt, was dazu beiträgt, nicht nur ein Haus, sondern einen Ort (mit) zu schaffen. So könnte beispielsweise für Graubünden die vermehrte Pflege von Handwerk etwas sein, das den Kanton besonders auszeichnet und damit von anderen differenziert. Dabei gilt es erstens alte, teils vergessene Kulturen wiederzubeleben – die immer handfest sind und sinnstiftend sein können. Und zweitens finden sich dort Orte, die den fürs Handwerk notwendigen Platz bieten, wie ihn Städte oft nicht mehr bieten können.

Anmerkungen
«Wir müssen die Differenzen verstärken», in: Südostschweiz, 17. Oktober 2015, S. 1–3. Weiter ist die Oktober-Ausgabe der Zeitschrift a+u, N° 541, Gion A. Caminada gewidmet, mehr hier.

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