Bravo Manifesta!

Manuel Pestalozzi
3. Februar 2017
Kam beim Publikum sogar besser an als erwartet: die Manifesta 11 im Seebecken von Zürich. Bild: Manuel Pestalozzi

30 Architektur-Studierende des Studios Tom Emerson an der ETH Zürich hatten sich anlässlich der Manifesta 11 mit dem «Pavilion of Reflections» erstmals an ein Grossprojekt gewagt: Es kostete sie zehn Monaten intensiver Arbeit. Pünktlich wurde das Floss, das man auch als Mini-Pfahlbauerdorf bezeichnen könnte, vor Zürichs Quaibrücke verankert und durch einen Steg mit der Seepromenade verbunden. Die bescheidene temporäre Ikone, die zum Kunstgenuss und zum Badespass einlud, wusste zu begeistern. Man dachte sogar laut über eine temporäre Zweitnutzung bei Pfäffikon (SZ) nach. Leider wurde daraus nichts, der Pavilion wurde im Oktober zwar seeaufwärts abgeschleppt, aber in Pfäffikons Nachbargemeinde Bäch zerlegt.
 
Die Stadt Zürich konnte am 2. Februar mitteilen, dass die Manifesta 11 mit 191 995 Besuchen die erwarteten 100 000 um fast das Doppelte übertraf. Auch die Vermittlungsaktivitäten seien häufiger besucht als prognostiziert besucht worden. 18 346 Personen nahmen unter anderem an den 550 Führungen für Gruppen (davon 250 Führungen für Schulen), 120 öffentlichen Führungen und 20 kostenlosen Führungen für wirtschaftlich benachteiligte Gruppen teil. Auch das Alter und die Herkunft des Publikums hat die Stadt ermittelt: Grössten Anklang fand der Anlass bei den 25- bis 34-Jährigen (25 %), gefolgt von den 35- bis 44-Jährigen (17 %). 41 Prozent des Publikums waren jünger als 35 Jahre. 6 von 10 Besucherinnen und Besuchern kamen aus der Schweiz.
 
Es ist sehr erfreulich, dass die Architektur an diesem Kunst-Event eine herausragende Rolle spielen durfte. Und dass dies mit einer temporären Struktur geschah, die nicht mit Pauken und Trompeten daher kam sondern sich gelassen und mit Grazie ins Stadtbild einfügte.

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