Bauzonen reduzieren

Jenny Keller
28. Mai 2015
Ernen VS: Der Zweitwohnungsbau hat das Dorfbild stark verändert. Eine Erweiterung einer bestehenden Schutzzone rettet ein letztes Reststück Identität. Bild: Schweizer Heimatschutz

Planungssünden der Vergangenheit seien zu korrigieren und zwar mithilfe des Bundesinventars der schützenswerten Ortsbilder (ISOS), schreibt der Schweizer Heimatschutz in einer Mitteilung. Die von den Schweizer Stimmberechtigten 2013 beschlossene Revision des nationalen Raumplanungsgesetzes zwinge verschiedene Kantone dazu, ihre Bauzonen – teils massiv – zu reduzieren. Offensichtliche Planungssünden seien rückgängig zu machen und die Qualität des Siedlungsbildes müsse verbessert werden. Doch leider drohen Billig-Lösungen statt langfristigen Massnahmen zur Steigerung der Siedlungs- und Lebensqualität, befürchtet der Schweizer Heimatschutz.
 

Das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder (ISOS) bezeichnet die wertvollen Teile der Schweizer Ortsbilder. Dieses vom Bundesrat in Auftrag gegebene Werk würde wertvolle Hilfe bei der Beurteilung geben. Nur: Das Inventar werde bis heute viel zu wenig berücksichtigt. Dies sei nicht nur fahrlässig, sondern verstosse letztlich auch gegen den vom Bundesgericht festgehaltenen Grundsatz, dass das ISOS bei solchen Planungswerken zwingend beigezogen werden muss.

Der Schweizer Heimatschutz fordert daher, dass der Bund und die Kantone ihre Verantwortung ernst nehmen, und dort die Bauzonen reduzieren, wo eine echte Aufwertung noch möglich ist.

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