Brennpunkt Grosssiedlungen

Inge Beckel
20. April 2016
Das Tscharnergut, Grosssiedlung in der Schweiz. Bild: tscharni.ch.

Unser deutsches Partner-eMagazin hat kürzlich unter dem Titel «Endstation Grosssiedlung» über die Erhebungen zu den Grosssiedlungen im Raume Berlin, die vom Berliner Senat durchgeführt werden, berichtet. Diese Erhebungen gehen ausschliesslich sozialen Aspekten in den Siedlungsräumen nach. Anhand von vier Indikatoren – Arbeitslosigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit, Transferbezug und Kinderarmut – wird jeder Siedlung ein sozialer Status zugewiesen; untersucht wurden 435 Berliner Planungsräume. Die Ergebnisse erscheinen jeweils in den «Monitoring Soziale Stadtentwicklung»; das jüngste datiert von Ende März 2016 und betrifft die Jahre 2013/2014. Darin zeigt sich, wie Carsten Sauerbrei meint, dass Probleme sich in den Grosssiedlungen der Nachkriegszeit konzentrieren, insbesondere in jenen am Stadtrand.
 
Christina Schumacher von der Fachhochschule Nordwestschweiz sagt im Hinblick auf die Schweiz, dass es hierzulande wohl unterschiedliche Untersuchungen und Publikationen zum Thema gebe, aber keine vergleichbare systematische Debatte wie in Berlin existiere. So haben beispielsweise Patrick Schoeck-Ritschard und Fabian Furter «Göhnen wohnen» herausgegeben (vgl. eMagazin 18/2012, «Normiertes Wohnen im Grünen»). Auch hat sich der Schweizer Heimatschutz in seiner Zeitschrift den Grosssiedlungen angenommen (vgl. «Im grossen Massstab», Nr. 2/2013). Und bereits vor über zehn Jahren ist eine spannende, breit abgestützte «Untersuchung zum Tscharnergut» in Bern-Bümpliz von Elisabeth Bäschlin erschienen. Jedoch stehe das Thema Grosswohnsiedlungen in suburbanen Räumen generell auf der Agenda, so Schumacher.

Verwandte Artikel

Vorgestelltes Projekt

EBP AG / Lichtarchitektur

Schulanlage Walka Zermatt

Andere Artikel in dieser Kategorie