Coast to Coast – ein Haus auf Reisen

Manuel Pestalozzi
20. Februar 2017
Das Aluminaire House ist ein demontierbarer Kleinbau mit Jahrgang 1931. Bild: Jenosale/Flickr

Das Aluminaire House war ein Modellheim, das Albert Frey 1931 in Kollaboration mit A. Lawrence Kocher, dem Chefredaktor des «Architectural Record», entwickelte. Anlass war eine Ausstellung der Architectural League of New York mit Allied Arts and Industries. Gemäss einem Artikel in Architizer war das Projekt als «Prototyp für das 21. Jahrhundert (sic)» gedacht, das sich mit Material «ab der Stange» konstruieren liess.
 
Frey reiste 1934 weiter nach Palm Springs und liess sich dort permanent nieder. Der mit Aluminium verkleidete Kleinbau, der sich brav an Le Corbusiers 5 Punkte hält, wurde zuerst auf der Grand Central Palace bei der Grand Central Station in New York aufgestellt. Anschliessend kaufte es ein gewisser Wallace K. Harrison und errichtete die demontierbare Struktur neu auf seinem Grundstück in Huntington, Long Island. Der Bau schaffte es sowohl in die Ausstellung Modern Architecture: An International Exhibition, die Henry Russell Hitchcock und Philip Johnson 1932 im MoMA in New York organisierten, als auch in Alfred Roths dreisprachige Dokumentation «Die neue Architektur 1930-1940».
 
Als Harrisons Anwesen verkauft und das Haus entfernt werden sollte, intervenierte eine Gruppe mit Personen aus Architektur- und Heimatschutzkreisen. Mit der finanziellen Unterstützung des New York State Department of Parks Recreation and Historic Preservation liess sich das Haus abermals demontieren und auf dem Campus Central Islip des NYIT von Studenten als Übung neu aufbauen. Der Campus schloss 2012 , das Aluminaire House musste die nächste Demontage und Einlagerung über sich ergehen lassen.
 
Nun hat das Haus seine vierte Reise angetreten. Oder ist es schon angekommen? Man hat es als Star der diesjährigen Modernism Week von Palm Springs angekündigt, die vom 16. bis 26. Februar dauert. Gemäss der Website des Anlasses wird am Nachmittag des 25. Februar ein «Fundraiser und Empfang» im Siva House stattfinden. So bleibt mangels aktueller News in der Sache zu hoffen, dass es der Transportkonvoi, der anfangs des Monats in New York gestartet ist, pünktlich geschafft hat. Ganz Palm Springs stehe hinter dem Vorhaben, das Haus permanent gegenüber des lokalen Kunstmuseums aufzustellen, heisst es im Architizer-Artikel. Hoffentlich bekommt ihm das Wüstenklima.

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