Gutes soll nicht teuer sein

Juho Nyberg
10. Februar 2015
Für wen waren sie wohl gedacht? Entwürfe von Charles und Ray Eames. Bild: Screenshot

Die meisten der bekannten und beliebten Möbel werden heute von verschiedenen Herstellern exklusiv vertrieben: Eames-Möbel gibt es bei Vitra, Knoll bietet Entwürfe von Saarinen an. Wer sich den Luxus eines Originals leistet, muss dafür tief in die Tasche greifen – und führt die Idee, die vielen der Möbel zugrunde liegt, damit ad absurdum. Denn eigentlich sollte die Verwendung von günstigen Materialien (etwa die Glasfaserschalen von Eames' Stühlen) und industrieller Fertigung gute Möbel breiten Schichten zugänglich machen. In diese Bresche springen Hersteller von Replicas, unlizenzierten Kopien der «Klassiker».

Der Chef von Vitra England, Tony Ash, hat sich nun in einem Gastbeitrag auf dezeen.com dahingehend geäussert, dass die Replicas verboten gehörten. Sie seien schäbig und schlecht und würden sogar die Kreativität der künftigen Generationen vernichten!

Wenig überraschend ist Chris Diemer, seines Zeichens Chef der Replica-Firma Voga, ganz anderer Meinung. Seine Replik auf der selben Plattform verteidigt nicht nur das handwerkliche Niveau seiner Möbel, sondern rechnet auch vor, wie die Preisentwicklung der ursprünglich als erschwinglich gedachten Möbel in den vergangenen Jahrzehnten verlaufen ist. Der als Beispiel beigezogene Bertoia-Stuhl kostet als Original heute (Teuerungsbereinigt!) das Doppelte!

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