Klanghaus ist durchgekommen

Die Geschichte des Klanghauses, einem Ort zum Musik machen und hören, ist schon ziemlich lange. Vor zehn Jahren scheiterte ein Projekt von Peter Zumthor. Er wollte sich nicht auf eine öffentliche Ausschreibung einlassen. Anschliessend veranstaltete das Hochbauamt des Kantons St. Gallen 2010 einen Wettbewerb, der von Meili, Peter & Partner gewonnen wurde. 2016 versenkte jedoch der St. Galler Kantonsrat das Projekt. Die Abstimmung fiel mit 56 zu 43 Stimmen zwar positiv aus, doch wegen zu vieler abwesender Ratsmitglieder kam die nötige absolute Mehrheit von 61 Stimmen nicht zustande, was wiederum einem Nein gleichkam.

Auch am heissen 30. Juni dieses Jahres liessen sich nicht allzu viele St. Galler*innen «hinter dem Ofen hervorlocken» und an die Urne bringen. Die Stimmbeteiligung betrug gemäss SRF gerade einmal 26 Prozent (das St. Galler Tagblatt beziffert sie gar nur auf 24.65). Doch bei Abstimmungen gibt es kein Quorum. So konnten die Befürworter*innen zufrieden 53,7 Prozent Ja-Stimmen verbuchen.

Unter den Eingeweihten wird das Projekt am Schwendisee im oberen Toggenburg als Vermächtnis des kürzlich verstorbenen Marcel Meili bezeichnet. Der von aussen bescheiden wirkende, feinfühlig in die Landschaft eingebettete Pavillon bietet mit anmutig geschwungenen raumhaltigen Trennelementen verschiedene «Resonanzkörper» und lässt sich als Musikinstrument lesen. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich gemäss St. Galler Tagblatt auf 23,3 Millionen Franken, der Kanton finanziert 22,3 Millionen. Das Klanghaus wird nach der Inbetriebnahme dessen Eigentum bleiben. Bespielt wird der Bau von der Klangwelt Toggenburg. Die Bauarbeiten sollen im Jahr 2021 starten. Sie werden voraussichtlich zwei Jahre andauern. Die Eröffnung des Klanghauses ist für 2023 geplant.