Kuppeln aus Lehm

Katinka Corts
19. September 2013
Die Schalung für die Lehmelemente (Bilder: Lehrstuhl)

Stück für Stück wächst das Kräuterzentrum in Laufen in die Höhe und wird zu einem «Stück geometrisierte Landschaft», wie Jenny Keller im Januar berichtete. Ganz in der Nähe der Baustelle wird in der Werkhalle nahe der Birs auch mit Lehm gebaut, diesmal in Zusammenarbeit mit Studierenden der Professur für Architektur + Konstruktion ETH Zürich/ Prof. Annette Spiro. Martin Rauch, der Stampflehmexperte aus Vorarlberg mit Niederlassung im schweizerischen Zwingen (Lehm Ton Erde GmbH) unterstützt das Wahlfach «Material-Werkstatt», das Dozent Gian Salis leitet, fachlich und vor Ort. Hier, wo die Elemente für das neue Ricola-Käuterzentrum gestampft wurden, betreten die Projektbeteiligten nun Neuland. Die Studenten haben bereits letztes Jahr in Österreich Erfahrungen mit dem Baumaterial Lehm machen können, als sie eine Lehmmauer in Rankweil errichteten. Anfang September bezogen sie die Werkhalle bei Laufen und arbeiteten für zwei Wochen an den Elementen für die Stampflehm-Kuppel, die einmal einen Pavillon auf dem Zürcher Hönggerberg bekrönen wird.

Der Lehm wird in Schichten von 12cm eingebracht und mit druckluftbetriebenen Stampfern verdichtet

Zunächst schreinerten die Studenten robuste Schalungen aus Holz. Da Stampflehm nur Druckkräfte aufnehmen kann, wurde eine entsprechende Schalungsform entwickelt. Dann wurde der Lehm in Schichten von 12 cm eingebracht und mit druckluftbetriebenen Stampfern verdichtet. Dank der Vorfertigung werden die Lehmelemente beim Aufbau der Kuppel abgeschwunden und da getrocknet auch voll tragfähig sein. Die Vorfertigung ermöglicht, Elemente nach dem Stampfen zu drehen. «So werden bei der Kuppel die Stampfschichten der Deckengewölbe senkrecht laufen, und die Kraft ähnlich ableiten wie ein mexikanisches Ziegelgewölbe», erklärt Gian Salis. Wenn die Bewilligungen vorliegen und genügend Geld für das Projekt zusammen gekommen ist, sollen die Elemente im nächsten Frühjahr zu einem Pavillon zusammengebaut werden.

Die fertigen Elemente werden in den nächsten Monaten trocknen
Im nächsten Frühjahr sollen die Elemente auf dem Gelände der ETH Hönggerberg zu einem Pavillon zusammengebaut werden

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