Schweizer in der Weissen Stadt

Manuel Pestalozzi
6. September 2016
Das Max-Liebling-Haus in Tel Aviv. Bild: G. Lindlar/J. Paul Getty Trust

Die Weisse Stadt ist ein grosses Neubauviertel, das neben der historischen Stadt Jaffa in den 1920er- und 1930er-Jahren entstand und zum Zentrum von Tel Aviv wurde. Es handelt sich um eines der grössten Gebiete, in denen fast ausschliesslich Gebäude nach den Prinzipien der neuen Sachlichkeit und der Moderne realisiert wurden. Das Max-Liebling-Haus gilt als ein besonders repräsentatives Bauwerk der Weissen Stadt. Der dreigeschossige, plastisch durchgestaltete kleine Wohnblock des israelischen Architekten Dov Karmi (1905–1962) gehörte zu den ersten zehn Bauten, die 2014 Sanierungsstipendien aus dem Programm keeping it modern der Getty Foundation zugesprochen erhielten.
 
Auch Deutschland unterstützt das Max-Liebling-Haus finanziell. Am vergangenen Samstag wurde ein Ideenwettbewerb entschieden, den das Bundesbauministerium gemeinsam mit der Stadt Tel Aviv durchgeführt hat. Gesucht wurden Lösungsvorschläge zur Unterbringung verschiedener Nutzungsbereiche, die das Gebäude für die Nutzung als zeitgemässes Architektur- und Denkmalschutzzentrum tauglich machen. Darüber hinaus war ein Detail gefordert, das im Massstab 1:1 am Gebäude realisiert werden soll, wie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) in einer etwas kryptischen Pressemitteilung bekanntgab. Insgesamt fünf Teilnehmer hatten Wettbewerbsbeiträge eingereicht.
 
«Die Weiße Stadt in das Haus hinein bringen», lautete die zentrale Konzeptidee des Siegerentwurfs. Holzer Kobler Architekturen unterstreichen diesen Anspruch mit einer weithin sichtbaren Spiegelkugel auf dem Dach des Gebäudes in der Idelson Street 29 in Tel Aviv.

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