Sofort wieder abreissen

Jenny Keller
4. November 2014
Die Utopie Alsterzentrum in Hamburg erinnert einen deutschen Journalisten an Roches Pläne in Basel.

Till Briegleb heisst der Autor der Kolumne «Sofort wieder abreissen!» auf art.de. Diese wird dort mit folgenden Worten beschrieben: «Die meiste neue Architektur ist schlimm. Aber es geht noch schlimmer. Für seinen neuen Blog reist art-Architekturkolumnist Till Briegleb durch die Welt und bespricht Neubauten, die so falsch, schlecht und respektlos sind, dass es nur eine vernünftige Lösung für sie geben kann: Sofort wieder abreissen!»

Mit seinem neusten Beitrag schreibt er gegen zwei Weltkonzerne an: Roche und Herzog & de Meuron. Er findet schon der erste Turm, der momentan im Bau ist, sei ein «Babylon ohne Geschmack», die Erweiterungspläne vergleicht er nun mit dem nie realisierten Hamburger Alsterzentrum, eine Utopie der späten Sechzigerjahre. Damals, so Briegleb, haben europäische Städteplaner massstabssprengende Komplexe entworfen, die vor allem eins waren: rücksichtslos. Auch der Roche-Turm im Kleinbasel sei das und nur durch den typischen «Masochismus einer Moderne zu erklären, die stur stumpf baut, aber selbst edel wohnt.» Die Türme gehörten ins «Chemie-Ghetto» flussabwärts. Wir haben bei der Lektüre auf jeden Fall einige Male anerkennend geschmunzelt und beschlossen, die Kolumne, nun regelmässig zu lesen.

Das «Chemie-Ghetto» beim Rheinhafen in Basel von der Pfalz her gesehen.

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