Suffizienz - wie bitte?

Jenny Keller
30. Januar 2014
Annette Aumann, Daniel Racine (Moderation) und Barbara Holzer im Gespräch. Bild: Swiss-Architects

Für Architekten etwas früh am Morgen, nämlich um 9 Uhr 15, kamen Daniel Racine (Moderation), Barbara Holzer und Annette Aumann an der Swissbau auf einem Podium zusammen und diskutierten über ein aktuelles, wenn auch nicht immer ganz klar umrissenes Thema: Die Suffizienz. Dem Titel des Podiums wurde die Frage «wie bitte?» nachgestellt. Ob die rund 40 Teilnehmer des interessanten Podiums nun alle Fragen rund um das Thema beantwortet gekriegt haben, bleibt offen, auf jeden Fall wurden Inputs aus unterschiedlichen Richtungen eingebracht. Barbara Holzer beleuchtete mit ihrem Referat beinahe philosophische Aspekte zum Thema und ging inhaltlich in die Breite. Ihr Ausgangspunkt waren Erfahrung in Berlin und ein breit gefächerter Fragebogen von Aspekten aus der Ausstellung «All we need» in Luxemburg. Als Architektubüro würden Holzer Kobler die Aufgabenstellungen immer hinterfragen und, wenn nötig, nach neuen Lösungen im Sinne der Suffizienz suchen - ein Prozess, der auch von den Nutzern eines Gebäudes initiiert werden könnte, schlug die Architektin vor.

Annette Aumann vom Amt für Hochbauten Zürich grenzte erst einmal den Begriff Suffizienz ab und zeigt dann Aspekte auf, die bei Anpassungen von Gebäuden berücksichtigt werden müssten. Sie gab zu bedenken, dass ein Gebäude noch so nachhaltig sein kann, suffizient werde es erst durch das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer. Diese Haltung kann eigentlich auch als Fazit des Podiums gesehen werden, das noch von einzelnen Fragen aus dem Publikum abgerundet wurde.

Das Podium war Teil von Swissbau Focus, von der Messe als Plattform für Fragen der Nachhaltigkeit ins Leben gerufen. Hier fanden während den fünf Tagen der Swissbau über 50 Veranstaltungen zu den Themen Energiestrategie 2050, Bildung, Verdichtung und Lebenszyklus von Gebäuden statt.

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