Urban Mining – mal anders

Manuel Pestalozzi
4. September 2018
Bild: STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG (DE)

Von den vielen neudeutschen Begriffen ist urban Mining wohl nicht der uncoolste. Er kennzeichnet eine Strategie, welche Nachhaltigkeit, Effizienz und Suffizienz aufs Sinnvollste kombiniert und erst noch neue ästhetische Qualitäten erkundet. Seit diesem Frühling kann man das 1:1 auf dem Empa-Areal in Dübendorf im Forschungsgebäude NEST in der Unit UMAR (Urban Mining & Recycling) erkunden. Die Unit besteht zu einem wesentlichen Teil aus Spolien und wiederverwerteten Materialien, die man eben aus der Mine Stadt gefördert hat.
 
Minen sind im ursprünglichen Sinne des Begriffs Bohrlöcher und stellen als künstliche Höhlen eine Art Urform der Architektur her. Unter Umständen können sie Schutz und Geborgenheit bieten – wie das ja auch ein Fuchsbau tut. Architektur ist einerseits Materiallager, wie es die UMAR-Schöpfer in Erinnerung rufen, andererseits Bohrloch.
 
Dass selbst ein eigentlich nutzloses Bohrloch wie der nach wie vor dysfunktionale Flughafen Berlin Brandenburg «Willy Brandt» eine architekonische Funktion übernehmen kann, beweist am 6. September der deutsche Heizungsspezialist Stiebel-Eltron. Dann hält er nämlich im Pier Nord den 10. «Stiebel-Eltron Dialog zur Evolution der Architektur» ab. Er dauert den ganzen Tag und bietet neben Referaten von Persönlichkeiten wie dem Zukunftsforscher Matthias Horx auch eine Führung durch den Bau, der sich hoffentlich über den Besuch des dialogbereiten Publikums freut – und ihm auch etwas zu sagen hat.

Bild: STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG (DE)

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