Von Odol, über von Hessen bis Vital

Inge Beckel
15. September 2015
Das Wahrzeichen des Unterengadins. Bild: news.ch.

Rund 18'000 Personen besuchen die Anlage jährlich. Aufgrund einer Leistungsvereinbarung mit der Gemeinde wird der einheimische Künstler, der schon verschiedene «Schmuckstücke» in der Gegend hat, den Ort öffentlich zugänglich halten. Vital will das Schloss als kulturelles Begegnungs- und Ausstellungszentrum nutzen. Seit vor über zehn Jahren bekannt geworden war, dass die deutsche Adelsfamilie von Hessen das Schloss verkaufen will, suchte die Region nach Wegen, das Bauwerk zugänglich zu halten.
 
In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts war der Ort Wohnsitz der Herren von Tarasp. Nach diversen Streitereien wurde er ab 1464 eine österreichische Grafschaft; 1803 schlug Napoleon ihn der helvetischen Republik zu. 1829 erwarb den Schlosssitz ein Privatmann aus der Gegend. In der Folge wurde er leider komplett geplündert, ehe er 1900 an den Dresdner Industriellen und Odol-Mundwasser-Fabrikanten Karl August Lingner überging. Lingner renovierte das Bauwerk, konnte es selber aber nicht mehr bewohnen. Er starb 1916 unerwartet, und das Schloss fiel durch komplexe Erbschaftsregelungen den von Hessen zu.

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