Zum Tod von Benedikt Huber

Inge Beckel
15. März 2019
Die ‹provisorischen› Pavillons des Departements Architektur der ETH Zürich auf dem Hönggerberg. Bild: PD

Vielseitigkeit, Offenheit und Neugierde waren herausragende Charakteristiken Benedikt Hubers. Doch konnte er auch kritisch sein. So schrieb er 1960 unter dem Pseudonym ‹Ihr Kommentator› in einem offenen Brief, im Gegensatz zur Haltung eines klar auf die Moderne ausgerichteten Architekten habe er «in seinen Kommentaren verschiedentlich versucht, moderne Glasfassaden in Scherben zu schlagen, Hochhäuser und Gute Formen anzuzweifeln und Bauten des 19. Jahrhunderts schön zu finden» («Werk-Chronik», Mai 1960).

Geboren am 25. März 1928, absolvierte er das Architekturstudium an der ETH Zürich. Bei Haefeli Moser Steiger lernte er Martha Villiger kennen, eine Innenarchitektin und seine spätere Frau. Gemeinsam gründeten sie ein Architekturbüro (1954) und eine Familie. Zwischen 1955 und 1961 war Benedikt Huber leitender Werk-Redaktor. 1973 wurde er zum Professor für Architektur und Städtebau an der ETHZ ernannt, wo er auch als Leiter der Orts-, Regional und Landesplanung tätig war.

Seine Architektur zeichnet sich durch formale Zurückhaltung aus, gleichzeitig sind es differenziert durchgearbeitete (Gesamtkunst-) Werke, besonders dann, wenn Martha Huber-Villiger die Inneneinrichtung verantwortete. Benedikt Hubers Leidenschaft gehörte weiter dem Stadtraum, so war er etwa 1959 Gründungsmitglied der interdisziplinär zusammengesetzten ZAS, Zürcher Arbeitsgruppe für Städtebau. Am vergangenen 9. März ist Benedikt Huber gestorben. Wir verlieren einen Humanisten und Architekten, der seine Arbeit stets im gesellschaftlichen Kontext ansiedelte.

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