Zürcher Geisterhäuser

Elias Baumgarten
17. September 2019
«Totentanz beim Zürcher Grossmünster» – die Illustration stammt aus der Sammlung des Theologen Johann Jakob Wick (1522-1588).

«Some Haunted Spaces in Singapore» ist die letzte Ausstellung des Architekturforums Zürich in der alten Garage an der Brauerstrasse. Kommendes Jahr steht nämlich der Umzug in die Überbauung Zollhaus an. Die Schau endet am nächsten Donnerstag, dem 19. September 2019, mit einem abendlichen Rundgang durch die Zürcher Altstadt auf der Suche nach Geisterhäusern sowie einem Vortrag der Historikerin Eveline Szarka. Doch der Reihe nach: Kuratiert haben «Some Haunted Spaces in Singapore» Marcel Jäggi und Charlotte Malterre-Barthes. Die Ausstellung widmet sich Geisterhäusern und Spukorten in Singapur. Denn die beiden ehemaligen Forscher des Future Cities Laboratory der ETH Zürich haben sich mit vergessenen, gespenstischen Orten und Aberglaube in der prosperierenden, aufgeräumten Stadt befasst. Sie reisten nach Südostasien und dokumentierten verschiedene Bauten: verlassene Villen zum Beispiel, einen Friedhof, eine Sportanlage und auch eine Metrostation. In Zürich präsentieren sie Aufnahmen des deutschen Fotografen Philipp Aldrup, die Stadtlandschaften und rituelle Handlungen zeigen. Ausserdem zu sehen sind Pläne, Modelle und Alltagsobjekte, die dazu dienen, Geister milde und gewogen zu stimmen. Als besonderes Erlebnis wird zudem eine Klanginstallation von Vivian Wang in einem verdunkelten Raum geboten. 

Doch gibt es auch in Zürichs Altstadt Geisterhäuser wie in Singapur? Dieser Frage kann man an der Finissage auf den Grund gehen: Am 19. September um 19 Uhr treffen sich Interessierte am Zeughauskellerbrunnen auf dem Paradeplatz, um zum schaurigen Stadtspaziergang aufzubrechen. Geführt wird die Tour, die gegen 20.30 Uhr enden soll, von Reginald Dent und Kurator Marcel Jäggi. Anschliessend wird ins Architekturforum verlegt, wo der Vortrag «Zürcher Spukorte und ihre Bedeutung: Eine historische Betrachtung» von Eveline Szarka auf dem Programm steht. Danach rundet ein Gespräch mit der Historikerin, Jäggi und Philipp Aldrup den Abend ab. 

Die Teilnahme an der Finissage kostet 15 Franken, für Mitglieder des Architekturforums ist sie gratis. Die Route des Stadtrundgangs ist rollstuhlgängig und hundefreundlich. Weitere Informationen finden architekturbegeisterte Geisterjäger auf der Webseite des Architekturforums.

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