Alters- und Pflegeheim, Santa Rita

6. Juni 2006

Alters- und Pflegeheim Santa Rita
2005

Alte Gasse
Ried-Brig

Bauherrschaft
Stiftung Alters- und Pflegeheim
Santa Rita
Ried-Brig

Architektur
bhend.klammer
Zürich

Bauleitung
Kurt Werlen
Bürcher.Albrecht
Brig

Landschaftsarchitektin
Andrea Fahrländer
Zürich

Gesamtkosten
CHF 8 Mio.

Das in mehrere ‹Häuser› aufgegliederte Bauvolumen passt sich gut dem Terrainverlauf und der Strasse an.

Fotos: Lucas Peters

Das einfache Konzept überrascht: Die Nutzungen sind zu Gebäudeteilen zusammengefasst, zu ‹Häusern›, wie sie die Architekten nennen. Dazwischen lädt auf den Geschossen die ‹innere Gasse› zum Flanieren ein. Die Architekten mussten einen der Glücksmomente im Dasein als Entwerfer erlebt haben, als sie merkten, wie alles passte. Wie einfach sich das Gebäude in die Situation und in den leicht fallenden Hang anpassen liess, indem die Häuser zueinander leicht verdreht platziert wurden. Wie selbstverständlich der Zugang zum Haus wirkt, weil man über einen Vorplatz das oberste Geschoss betritt und sich gleich beim Eingang auch die eher öffentlichen Nutzungen befinden.Und wie abwechslungsreich die ‹innere Gasse› durch die Verengungen, die Ausweitungen und den wechselnden Lichteinfall wurde. Die Dachschräge bewirkt übrigens im obersten Geschoss, dass beim Eingang – also bei der Kapelle und dem Speisesaal – die Räume am höchsten sind und bei den privaten Zimmertrakten am tiefsten.

Nur an seinem unteren Ende tritt der Bau mit allen drei Geschossen in Erscheinung. Die – je nach Licht – grünlich schimmernde Schalung ist aus druckimprägnierter Fichte.



Schon im Wettbewerbsprogramm schrieb die Stiftung einen engen Kostenrahmen vor. Auch hier kam die einfache Struktur den Architekten entgegen. Vergleiche mit anderen ähnlich grossen Altersheimen haben gezeigt, dass die 37 Zimmer etwa 10 bis 11 Millionen Franken hätten kosten sollen. Weil sie Glück in der Vergabe hatten, weil die Zimmer nicht voll verglast wurden und weil die Trakte grösstenteils zweibündig erschlossen sind, kostete das Heim schliesslich nur 8 Millionen Franken. Während der Ausführung erwiesen sich der Entwurf als genug robust und die zwei jungen Architekten als genug flexibel, als dass das ständige Sparen dem Konzept etwas hätte anhaben können. Es ist damit wohl eines der günstigsten Alters- und Pflegeheime entstanden, die in der Schweiz in den letzten Jahren gebaut wurden.
Der fromme Name Santa Rita verdankt das Heim dem Bistum. Es ist der Besitzer des Landes und hat es im Baurecht einer Stiftung abgegeben, die vor allem aus den fünf Gemeinden Eggerberg, Gondo-Zwischbergen, Ried-Brig, Simplon-Dorf und Termen besteht. Die Einweihung fand im letzten Oktober statt in Anwesenheit von Bischof Norbert Brunner, der das Heim bei dieser Gelegenheit auch gleich einsegnete. Ivo Bösch

In der Erschliessung im Eingangsgeschoss sind die schräge Decke und die unterschiedlichen Raumhöhen sichtbar.
Wie die Häuser von Ried-Brig sind auch die ‹Häuser› des Alters- und Pflegeheims scheinbar übers ganze Gelände verstreut.
Der Längsschnitt zeigt, wie die einzelnen Bauteile unter einem schrägen Dach liegen, das sich dem Terrain anpasst. Rechts liegt der Zugang im obersten Geschoss.


Zwischen den ‹Häusern› liegt die ‹innere Gasse› mit kleinen platzartigen Ausweitungen als Erschliessung.

Alters- und Pflegeheim Santa Rita
2005

Alte Gasse
Ried-Brig

Bauherrschaft
Stiftung Alters- und Pflegeheim
Santa Rita
Ried-Brig

Architektur
bhend.klammer
Zürich

Bauleitung
Kurt Werlen
Bürcher.Albrecht
Brig

Landschaftsarchitektin
Andrea Fahrländer
Zürich

Gesamtkosten
CHF 8 Mio.

Andere Artikel in dieser Kategorie