Zentrum Europaplatz

Haus der Religionen – Dialog der Kulturen

28. Mai 2015

Zentrum Europaplatz / Haus der Religionen
2014
Bern BE
 
Auftragsart
Projektentwicklung
 
Bauherrschaft
Halter AG | Entwicklungen, Stiftung Europaplatz – Haus der Religionen, Bern
 
Architektur
Bauart Architekten und Planer AG, Bern / Urbanoffice Architects, Amsterdam
Ausführungsplanung: Architekten Schwaar + Partner AG, Bern
         
Fachplaner
Bauingenieur: Smt AG Ingenieure + Planer, Bern
HLKKSE-Ingenieur (Planung): Amstein Walthert Bern AG, Bern
HLKKS-Ingenieur (Ausführung): Carnotech AG, Zofingen
Elektro-Ingenieur: Piazza Beratende Ingenieure AG, Ittigen
Bauphysik/Akustik: Gartenmann Engineering AG, Bern
Brandschutz: Wälchli Architekten Partner AG, Bern
Fassadenplanung/Ausführung: Ediltecnica AG, Schönbühl / MLG Metall und Planung AG, Bern
Geologie: Sieber Cassina + Partner AG, Bern
Verkehrsplaner: Kontextplan, Bern
 
Fotos
José Hevia, Barcelona
Rob Lewis, Bern

Blick von der Freiburgstrasse

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Das Projekt Zentrum Europaplatz ist in erster Linie eine städtebauliche Intervention. Der Entwurf schlägt einen etappierbaren Längsbau entlang der nordwestlich liegenden SBB-Bahnlinie vor. Die realisierte erste Etappe übernimmt durch ihre markante Form die Funktion eines neuen Stadttors im Westen Berns und stärkt gleichzeitig den Europaplatz.
 
Am Europaplatz ist ein multifunktionales Gebäude mit unterschiedlichen Nutzungen entstanden, welche vertikal aufeinandergestapelt sind. Neben den 88 Wohnungen befinden sich im Gebäude flexible Verwaltungsflächen, diverse Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomiebetriebe, sowie als zentrale Nutzung das «Haus der Religionen – Dialog der Kulturen». Das Zentrum Europaplatz leistet einen wertvollen Gegenentwurf zu monofunktionalen Zonen in anderen Entwicklungsschwerpunkten in Bern.

Nutzungen beleben den Europaplatz

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Im Herzen des Gebäudes ist das «Haus der Religionen» gebaute Realität geworden. Am Europaplatz wird soziale Nachhaltigkeit exemplarisch gelebt. Das Haus ist das neue Zuhause für Menschen, die ihre ursprüngliche Heimat verlassen haben. Es ermöglicht darüber hinaus die Kontaktaufnahme mit Menschen aus anderen Kulturkreisen.
 
Acht Weltreligionen leben und beten gemeinsam unter einem Dach. Fünf Religionsgruppen besitzen einen privaten Gebetsraum. Das alles verbindende Element ist dabei der multifunktional nutzbare Dialogbereich, wo sich die Menschen unterschiedlichster Kulturen treffen, diskutieren und zusammen feiern können. Der Dialogbereich dient auch als öffentliche Plattform für Fragen rund um kulturelle und religiöse Themen.

Kulturplatz mit grosszügiger Treppenanlage

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Die Parzelle am Europaplatz wird auf allen Seiten durch stark frequentierte Verkehrsachsen (Autobahn/Kantonsstrasse/Eisenbahnlinien) begrenzt. Es handelt sich also um eine Revitalisierung einer Restparzelle, wie sie heute oft in städtischen Gebieten vorkommt.
 
Der Neubau besteht aus einem zwanzig Meter tiefen, zehn-geschossigen Hauptbau entlang der Bahnlinie und einem zwei-geschossigen Vorbau, welcher sich unter den Hauptbau schiebt. Das Volumen öffnet sich auf die stark frequentierten Seiten der Freiburgstrasse und des Europaplatzes und kommuniziert auf der Stadtebene mit den angrenzenden Aussenräumen. Der Neubau besetzt den gesamten bebaubaren Bereich der Parzelle und nimmt die schwierigen topografischen Gegebenheiten auf.

Dialogbereich mit multifunktionalem Raum
Dialogbereich mit Bildungsraum

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Das Haus der Religionen wurde massgeblich mitbestimmt von den einzelnen Religionsgemeinschaften. Es gab keine Vorbilder dafür. Konzeption, Funktionsweise und Form mussten über Jahre in aufwändigen Planungsschritten gemeinsam erdacht und verhandelt werden. Die sich zum Teil widersprechenden Anforderungen und Bedürfnisse der einzelnen Religionsgemeinschaften mussten innerhalb der zur Verfügung stehenden Fläche zu einem grossen Ganzen zusammengefügt werden. Ohne das gegenseitige Vertrauen und die Dialogbereitschaft aller Beteiligten hätte dieses Haus in der realisierten Form nicht entstehen können.

Kirchenraum (Innenarchitektur: Patrick Thurston, Bern)

Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Es war von Beginn an klar, dass am Europaplatz ein Gebäude mit unterschiedlichsten Nutzungen realisiert werden soll. Die Funktionen haben sich während der langen Planungsphase immer wieder dem Markt angepasst und verändert. So wurden beispielsweise unterschiedlichste Wohntypologien geplant. Im östlichen Kopfbau war ursprünglich ein Hotel mit 100 Zimmern vorgesehen. Die Bewilligung war vorhanden und ein Nutzer bereits gefunden. Leider waren die Investoren eher zurückhaltend gegenüber einer Hotelnutzung an diesem Ort. Und schliesslich hat sich auch die Lage und Form des Haus der Religionen während der Entwicklungsphase mehrfach geändert und weiterentwickelt.

Zentrum Europaplatz / Haus der Religionen
2014
Bern BE
 
Auftragsart
Projektentwicklung
 
Bauherrschaft
Halter AG | Entwicklungen, Stiftung Europaplatz – Haus der Religionen, Bern
 
Architektur
Bauart Architekten und Planer AG, Bern / Urbanoffice Architects, Amsterdam
Ausführungsplanung: Architekten Schwaar + Partner AG, Bern
         
Fachplaner
Bauingenieur: Smt AG Ingenieure + Planer, Bern
HLKKSE-Ingenieur (Planung): Amstein Walthert Bern AG, Bern
HLKKS-Ingenieur (Ausführung): Carnotech AG, Zofingen
Elektro-Ingenieur: Piazza Beratende Ingenieure AG, Ittigen
Bauphysik/Akustik: Gartenmann Engineering AG, Bern
Brandschutz: Wälchli Architekten Partner AG, Bern
Fassadenplanung/Ausführung: Ediltecnica AG, Schönbühl / MLG Metall und Planung AG, Bern
Geologie: Sieber Cassina + Partner AG, Bern
Verkehrsplaner: Kontextplan, Bern
 
Fotos
José Hevia, Barcelona
Rob Lewis, Bern

Vorgestelltes Projekt

EBP AG / Lichtarchitektur

Schulanlage Walka Zermatt

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