Nach oben wachsen - Neubau Primarschulhaus

18. Mai 2007

Neubau Primarschulhaus
Luzern
2006

Bauherr

Stadt Luzern

Architektur
Martin + Monika Jauch-Stolz

Luzern

Bauingenieur
Kronenberg Ingenieure
Luzern

Kunst am Bau

Monika Kiss-Horvath
Judith Villiger

Anlagekosten
6,49 Mio CHF
(BKP 1–9)

Gebäudekosten
490.– CHF
(BKP 2 / m³)

Ostfassade: das Schulhaus auf der grü-nen Wiese, zu der auch ein Bach zum Spielen gehört.

Fotos: Reinhard Zimmermann

Mitten in einer Stadt und doch auf grüner Wiese zu bauen, ist wohl ein Traum jedes Archi­tekten. Für die Architekten Martin und Monika Jauch-Stolz ging er in Erfüllung, indem sie den offenen Wettbewerb für das Luzerner Primarschulhaus Unterlöchli gewannen. Die Wiese rund um die Schulanlage ist eine der letzten Landreserven der Stadt Luzern; sie soll in den nächsten Jahren mit Wohnungen für den Mittelstand bebaut werden.
Das Schulhaus Unterlöchli liegt im Wesemlinquartier, wo Emil Jauch – Martin Jauchs Vater – vor rund sechzig Jahren das Felsbergschulhaus realisierte. Dessen Typologie liegt auch dem neuen Schulbau zugrunde. Das Felsbergschulhaus besteht aus einer Reihe zueinander versetz­ter, dem ansteigenden Terrain folgender Pavillons. Im unters­ten liegen die Räume für den Kindergarten und die 1. und 2. Klas­se. Dann folgen zwei weitere für die nächsten Altersstufen. Jeder Pavillon hat einen eigenen Pausenplatz vor sich. Zuoberst, am öffentlichsten Punkt und nahe der Strasse, liegen der Haupteingang und die Aula.

Im Treppenhaus zeigt die Farbgestaltung: je breiter der Streifen, desto beliebter die Farbe bei den Schülerinnen und Schülern.

Das neue Schulhaus hat die Form dreier versetzt aufeinandergestapelter, liegender Quader, die dem steilen Nordhang folgen. Der unterste umfasst zwei Geschosse für Kindergarten sowie 1. und 2. Klasse, der mittlere beherbergt die 3. und 4. Klasse. Der oberste gehört der 5. und 6. Klasse und ist zur Strasse hin verlängert um einen Querriegel für Bibliothek und Aula. Jedes Stockwerk besitzt einen eigenen Eingang mit vorgelagertem Pausenplatz, vor dem Kindergarten liegt ein Kletterspielplatz. Die versetzten Geschosse führen zu einer speziellen inneren Erschliessung: Einläufige Treppen verbinden alle Etagen, doch kein Lauf liegt über dem anderen, sodass ein abwechslungsreicher Weg durchs Haus entsteht. Durch die grosszügigen Verglasungen der Treppenbereiche öffnen sich immer neue Ausblicke und Bezüge zur Aussenwelt.

Westfassade: Jedes Geschoss birgt zwei Klassenräume und besitzt einen vorge­lagerten Pausenplatz.

Im Bereich der Zimmer hat die Künstlerin Monika Kiss-Hor­vath die Treppenhauswände farbig gestaltet. Sie verwendet dazu eine mit Kindern entwickelte Farbpalette: Auf jedem Geschoss finden sie die Lieblingsfarben der jeweili­gen Altersgruppen vor. Die Breite der Streifen entspricht der Beliebtheit der Farbe. Eine zweite Künstlerin, Judith Vil­liger, wird auf den Treppenpodesten ihre Arbeit ‹Un­ter­welten im Unterlöchli› installieren: Miniaturmodelle, angeregt von Jules Vernes ‹Reise zum Mittelpunkt der Erde›.
Die Fassade ist eine zweischalige Ortbetonkonstruktion mit Kerndämmung. Der gestockte, gelblich eingefärbte Beton der Aussenschale erinnert an den lehmigen Fels im Baugrund. Durch die Nachbearbeitung wirkt der Beton an­genehm rau und weich und er verleiht, zusammen mit den gros­sen, gleichförmigen Fensteröffnungen, dem Baukörper eine ruhige und behäbige Ausstrahlung. Die begrünten Flachdächer ersetzen die überbaute Vegetations­fläche und betten das Schulhaus, von der Strasse her gesehen, in die grüne Wiese ein. Ursula Mehr

In den untersten Geschossen lernen die Kleinsten, zuoberst die 5.- und 6.-Klässler.

Neubau Primarschulhaus
Luzern
2006

Bauherr

Stadt Luzern

Architektur
Martin + Monika Jauch-Stolz

Luzern

Bauingenieur
Kronenberg Ingenieure
Luzern

Kunst am Bau

Monika Kiss-Horvath
Judith Villiger

Anlagekosten
6,49 Mio CHF
(BKP 1–9)

Gebäudekosten
490.– CHF
(BKP 2 / m³)

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