Güggelturm

Umbau Güggelturm

17. Oktober 2013

Güggelturm
2012

Cham ZG

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Privat

Architektur
Matei Manaila Architekten, Zürich
Team: Matei Manaila, Dario Egli, Jovanka Rakic

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Schreinerarbeiten: Hartmann Schreinerei und Innenausbau, Eglisau

Fotos
Dominique Marc Wehrli, Zürich

Ansicht aussen

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
In der Schlossanlage St. Andreas wird das denkmalgeschützte ehemalige Waschgebäude zu einem Arbeitsraum und einem Besprechungsraum umgebaut. Um die zuvor feuchten Innenräume für den neuen Gebrauch nutzbar zu machen, wird der Turm bis unter das bestehende Kuppelgewölbe ausgekernt. Die Zwischendecke wird ersetzt, die Aussenwände abgedichtet und innen minimal isoliert.

Ein neues, über beide Geschosse durchgehendes Holzmöbel wird in den Rundbau eingefügt. Der Einbau ist aus hellem Ahorn gefertigt und steht im Kontrast zu den bestehenden, dunklen Holzfenstern. Das Möbel nimmt verschiedene Elemente wie Treppe, Regale, Arbeitstisch und Teeküche auf. Den Abschluss des Holzeinbaus bildet im Obergeschoss ein spiralförmig umlaufender Tisch, dessen plane Arbeitsfläche einen räumlichen Gegenpol zum Kuppelgewölbe schafft.

Besprechungsraum mit geschlossener Teeküche

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Der traditionelle Rollladenschrank wird als Möbeltypus neu interpretiert und spezifisch für diesen Umbau eingesetzt. Alle Einbaufronten des neuen Holzmöbels sind sowohl aus festen als auch aus verschiebbaren Holzrollladen gefertigt. Die kontinuierliche Abwicklung der Rollladen verbindet das Möbel über beide Geschosse. Die verschiedenen Öffnungsmöglichkeiten der Fronten erzeugen eine grosse Vielfalt unterschiedlicher Erscheinungsformen des Möbels.

Besprechungsraum mit offener Teeküche

Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Die bauliche Intervention wird aus der Interpretation von bestehenden Elementen entwickelt und auf moderne Weise umgesetzt. Dieses Konzept haben wir bereits in verschiedenen Umbauten angewendet.

Im vorliegenden Projekt untersuchten wir verschiedene flexibel nutzbare Holzeinbauten, die sich in die bestehenden runden Innenräume einfügen lassen. Als Entwurfsbasis dient der vertikal öffenbare Rollladenschrank, den wir in ein raumdefinierendes Möbel mit horizontal verschiebbaren Rollladen uminterpretieren.

Arbeitsraum

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Aufgrund denkmalpflegerischer Auflagen sind die wesentlichen Eingriffe in Holz ausgeführt. Die Zwischendecke ist aus Lignaturelementen und das Möbel aus europäischem Ahorn gefertigt. Der Einsatz von grossen, horizontal verschiebbaren Holzrollladen war für alle Beteiligten ein Experiment. Die Funktionsfähigkeit der Rollladenkonstruktion wurde vorgängig in einem 1:1 Mock-up getestet. Die Rollladen verlaufen in decken- und bodenbündig eingelassenen, gebogenen Metallschienen. Technisch war es sehr anspruchsvoll die Schienen am Bau millimetergenau übereinander anzubringen. Zudem musste das Quellen und Schwinden des Holzes in den Konstruktionsdetails mitberücksichtigt werden.


Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!

Situationsplan
Axonometrie Holzeinbau
Arbeitsraum OG
Besprechungsraum EG

Güggelturm
2012

Cham ZG

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Privat

Architektur
Matei Manaila Architekten, Zürich
Team: Matei Manaila, Dario Egli, Jovanka Rakic

Massgeblich beteiligte Unternehmer
Schreinerarbeiten: Hartmann Schreinerei und Innenausbau, Eglisau

Fotos
Dominique Marc Wehrli, Zürich

Vorgestelltes Projekt

EBP AG / Lichtarchitektur

Schulanlage Walka Zermatt

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