Zwei Zeiten, zwei Schichten – Anbau Arbeiterhaus

Mit ihrer Betonskulptur, dem Anbau an ein hundertjähriges Arbeiterhaus, setzten die Architekten Röösli & Maeder ein markantes Zeichen ins Wohnquartier von Bettlach. Der Eingriff ist selbstbewusst und frech. Die Architekten haben dem Haus auf der Südwestseite eine streng geometrische Struktur angebaut und an der bestehenden Fassade wenige Änderungen vorgenommen. Der Anbau bietet der mittleren Wohnung ein sonniges Zimmer sowie eine grössere Terrasse. Eine verglaste Loggia ergänzt die untere Wohnung, ein grösserer Balkon die obere. Alt und Neu bleiben als Zeugen verschiedener Zeiten ablesbar. Die Grenzen sind klar, doch die gleiche Farbe bringt die beiden ungleichen Teile einander näher. Die bestehenden Fassaden sind mit einem rauen Kellenwurf verputzt. Für die neue Betonstruktur suchten die Architekten eine ähnliche Oberflächenqualität. Sie wählten für die Schalung OSBGrobspanplatten, die das lebhafte Bild gepresster Holzspäne im Beton hinterliessen, was einen spannenden Gegensatz zur strengen Baustruktur bildet. Ariana Pradal