Das «chinesische Detroit»

Jenny Keller
7. Januar 2016
Bild: Raphael Olivier

Der Fotograf Raphael Olivier besuchte den gescheiterten urbanistischen Traum Chinas und schoss unglaubliche Bilder. Er schreibt auf seiner Website: «Die Stadt wurde zu einem spektakulären Desaster, was auf die chinesische Tradition zurückzuführen ist, schnell und billig zu bauen, ohne Städtebau oder nachhaltige Vision.»

Olivier soll auch gesagt haben, dass die Geisterstadt eine Art Mekka für Architekturfotografen sei, beinahe wie ein «chinesisches Detroit». Anders als die ehemalige amerikanische Autostadt hat Neu-Ordos aber keine Vergangenheit. Und damit wenig Zukunft. Einzig grosse Kohle- und Gasvorkommen. Und ein megalomanes Gemeinschaftsprojekt namens «Ordos 100», an dem auch viele Schweizer Architekturbüros beteiligt waren. Wir erinnern uns: Ein privater Investor beauftragte den Künstler Ai Wei Wei und Herzog & de Meuron mit dem Masterplan für 100 Villen in der mongolischen Wüste. Diese haben weltweit nach 100 jungen Architekturbüros gesucht, die die Villen bauen sollten. Das Projekt wurde jedoch eingestellt, und die Bauten blieben Skizzen. Das Engagement der Schweizer Architekten löste hierzulande jedoch viele Diskussionen aus über Opportunismus und Architektur, oder zu hoch fliegende Investorenarchitektur, und generell über die Bautätigkeit in China.

 

Bild: Raphael Olivier
Bild: Raphael Olivier
Bild: Raphael Olivier
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