Ein Schaudepot in Weil am Rhein

Manuel Pestalozzi
18. März 2016
Aussenansicht Vitra Schaudepot, Herzog & de Meuron, 2015 Foto. Bild: Vitra Design Museum, Julien Lanoo.

Das Museum ist tot – es leben die Schaulager und -depots. Nun, ganz so drastisch ist die Lage wohl nicht, was sich verändert, ist vielleicht weniger die Typologie als die Terminologie. Auch in den Lagern und Depots können sich die Musen zu Hause fühlen. Und Depots waren Museen ja schon immer. Der Sichtbacksteinbau für das Vitra Schaudepot gibt sich mit seinem orthogonalen Hauptvolumen und dem schwach geneigten Giebeldach als betont einfacher Schuppen. In ihm will das Vitra Design Museum Schlüsselobjekte seiner umfangreichen Sammlung der Öffentlichkeit präsentieren, ergänzt durch ein neues Café und einen Shop. In diesem Zusammenhang entsteht ein zweiter Eingang zum Vitra Campus, dieser werde dadurch noch besser an die Städte Basel und Weil am Rhein angebunden, ist zu vernehmen.

Innenraum Vitra Schaudepot, Erdgeschoss. Bild: Vitra Design Museum, Julien Lanoo

Zentraler Inhalt des Schaudepots ist eine Dauerausstellung von über 400 Schlüsselstücken des modernen Möbeldesigns von 1800 bis heute. Unter den gezeigten Objekten sind frühe Bugholzmöbel, Ikonen der klassischen Moderne von Le Corbusier, Alvar Aalto oder Gerrit Rietveld aber auch bunte Kunststoffobjekte der Pop-Ära oder jüngste Entwürfe aus dem 3D-Drucker. Ergänzt wird diese Präsentation mit kleineren Wechselausstellungen zu sammlungsbezogenen Themen, angefangen mit einem Blick auf die Bewegung des «Radical Design» der 1960er Jahre. Im Untergeschoss bietet das Schaudepot Einblick in weitere Sammlungsschwerpunkte wie das skandinavische und italienische Design, die Leuchtensammlung und den Nachlass von Charles & Ray Eames.

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