Neues altes Kongresshaus

Jenny Keller
27. Juni 2013
Die neue Terrasse des Kongresshauses ist für alle da.

Wir haben Mitte Mai bereits darüber berichtet, gestern Mittwoch hat der Stadtrat nun seinen Entscheid präsentiert, das Kongresshaus und die Tonhalle instand zu setzen und zu sanieren. Damit sind Pläne für ein neues Kongresszentrum auf dem Geroldareal oder dem Carparkplatz endgültig vom Tisch. Begründet wurde dieser Entscheid vom Stadtrat damit, dass eine breit angelegte Studie ergeben hat, dass der Kongressmarkt seit 2008 ein unsicherer ist, es werden weniger Besucher weniger lang zu Kongressen in der Stadt erwartet, als man 2008 noch meinte. Dazu komme, dass in der Stadt Zürich sowieso 1600 neue Hotelbetten in Planung sind. Es wurde an der Pressekonferenz also vermittelt, dass wir nur froh sein können, ist der Moneo-Bau gescheitert, denn damals dachte man schlicht ein paar Nummern zu gross. Trotzdem will der Stadtrat scheinbar sichergehen, dass seine neue Idee auf Anklang stösst, so sassen gleich drei Regierungsvertreter vor die Medien, um Überzeugungsarbeit zu leisten: Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP), Hochbauvorsteher André Odermatt (SP) und Finanzvorstand Daniel Leupi (Grüne). Auch dabei waren Elisabeth Boesch, Roger Diener und Jürg Conzett, die in einer Arbeitsgemeinschaft für die Sanierung verantwortlich zeichnen.

Boesch erläuterte das 140 Mio. schwere Umbauprojekt, das vorsieht, die beiden Häuser (Tonhalle von 1895, Kongresshaus von 1939) durch eine «kluge Umschichtung der Nutzungen» in ausgewogener Balance anzugehen. Mit einem Umbau, der unter die Haut gehe, wird der Komplex an die heutigen Anforderungen in Sachen Brandschutz, Erdbebentauglichkeit und Logistik angepasst. Zusätzlich zu den Sanierungsarbeiten wird der Gartensaaltrakt mit dem Panoramasaal zu einem Foyer mit direkt anschliessenden Kongressräumen umgebaut, und ein neues Restaurant samt 925 Quadratmeter grosser Terrasse soll die gute Lage am See für alle erlebbar machen. Aus den beiden bisherigen Restaurants werden flexible Seminarräume, das Tonhalle-Orchester wird künftig die Räumlichkeiten des Clubs Adagio für seine Zwecke nutzen können.

Um die Medienvertreter auf die dringlichen Renovationsarbeiten zu sensibilisieren, wurden sie vor der Pressekonferenz durch die ganz schön abgenutzten und teilweise viel zu kleinen Räume «backstage» der Tonhalle geführt. Als Höhepunkt wurde die alte Lüftungsanlage aus den Dreissigerjahren gezeigt. Die Message war danach klar (auch wenn die ganze Präsentation etwas ungelenk erschien): Die geplante Volksabstimmung 2015 – falls der Gemeinderat ebenfalls sein Placet gibt – soll die Finanzierung des Vorhabens begünstigen, damit man 2017 das neue alte Kongresshaus eröffnen und die Akte Kongresshaus danach endlich schliessen kann.

Das geplante Konzertfoyer mit Blick auf den See. Bilder: pd

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