Raupe Nimmersatt in den Kensington Gardens

Jenny Keller
25. März 2015
Der Serpentine Pavilion nach Entwurf von SelgasCano 2015. External indicative CGI © Steven Kevin Howson / SelgasCano

Gestern mussten wir noch den Platz mit dem letztjährigen Pavillon von Smiljan Radic füllen, der nach Somerset zu Hauser & Wirth transferiert worden ist. Heute erhalten wir Bilder und Beschrieb des Entwurfs des diesjährigen Pavillons, den SalgasCano entworfen haben. Die Enthüllung des Entwurfs ist insofern spannend, als dass ihn die Architekten aus Madrid nochmals komplett überarbeitet haben, und er deshalb später als geplant der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Nun sehen wir ein amorphes Gebilde, das mit einer bunten, transparenten Membrane überzogen ist und in der Nacht scheinbar leuchten soll. Betreten werden kann es an verschiedenen Stellen, und im Innern erwartet einen in einer inneren Schicht das obligate Kaffee und eine ebenfalls bunte Welt.

Die Follie im Park erinnert in vielerlei Hinsicht an eine kindliche Welt: Die Personen in den Renderings könnten aus einem Bilderbuch stammen, der Pavillon selbst könnte eines dieser Tunnelsysteme auf dem Spielplatz meiner Kindheit sein und das verpuppte Insekt, das der Pavillon abstrahiert darstellt, fliegt dereinst als farbiger Schmetterling davon. So wie die Raupe Nimmersatt eben.

SelgasCano ging es aber scheinbar doch um erwachsene, ernste Architektur, denn sie sagen, dass sie mit dem Pavillon dem Publikum Architektur mittels einfacher Elemente erfahrbar machen lassen wollen. Nämlich durch Struktur, Licht, Transparenz, Schatten, Leichtigkeit, Form, Wechsel, Sinnlichkeit, Überraschung, Farbe und Materialien. Des weiteren zollten die Architekten auch ihren 14 illustren Vorgängern Tribut und werden folgendermassen zitiert: «The structure therefore had to be – without resembling previous Pavilions – a tribute to them all and a homage to all the stories told within those designs.»

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