Vorerst keine neue Villa Winkelwiese

Jenny Keller
17. Juni 2016
Der Park ist geschützt, nicht so das Haus an der Winkelwiese 10. Das Grundstück befindet sich südlich und unterhalb des Kunsthauses. Bild: Screenshot mapsearch.ch

2008 bewilligten die Stimmberechtigten der Stadt Zürich die Abgabe des Grundstücks mit der bestehenden Villa Winkelwiese 10 im Baurecht an Privatmann Frank Binder. Darauf reichte dieser das Baugesuch ein, doch das Verfahren wurde sistiert, damit die Stadt die Unterschutzstellung des Gartens klären konnte. 2012 wurde die Baubewilligung für das Projket von Miller & Maranta erteilt, doch gegen die Baubewilligung wurden Rekurse erhoben, die 2014 vor Bundesgericht abgewisen wurden.

Gebaut wurde jedoch immer noch nicht: Der Baurechtnehmer Frank Binder hatte die Stadt um einen Aufschub gebeten, um «Projektanpassungen vornehmen zu können», wie einer gestern veröffentlichten Medienmitteilung zu entnehmen ist. Ende Juli, also in einem Monat, hätte dann mit dem Bau begonnen werden sollen. Doch nun ist Frank Binder vom Vertrag zurückgetreten, weil er seinen Lebensmittelpunkt «im Zusammenhang mit seiner beruflichen Tätigkeit ins Ausland» verlagern wird.

Man wurde, gemäss Medienmitteilung über folgende Punkte einig:

  •  Die Stadt erstattet dem Baurechtsnehmer die Entschädigung von 4,5 Millionen Franken zurück, die dieser bei der Baurechtseinräumung für die auf dem Grundstück stehenden Gebäude (Villa und Gartenhaus) bezahlt hatte.
  • Frank Binder entschädigt die Stadt mit 250'000 Franken und trägt die Handänderungskosten.
  • Die bis zum 30. Juni 2016 geleisteten Baurechtszinse in der Höhe von gut 400’000 Franken verbleiben der Stadt.

Die Stadt prüft nun mögliche Nutzungen für das Grundstück. Das Wohnhaus aus den Neunzehndreissigerjahren ist nicht geschützt, inventarisiert sind hingegen das Gartenhaus und Teile des Gartens.

Seihe auch: «Projekt an der Winkelwiese geplatzt», NZZ online, 16.6.2016,
Kommentar «Wer soll hier wohnen dürfen?», NZZ online, 16.6.2016

Bilder aus den Abstimmungsunterlagen von 2008. Bild: Collage jk

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