Kleine architektonische Neuigkeiten aus Basel

Jenny Keller
11. Juli 2013
Der Theaterkopf. Bild: Huntsman

Neuer Kopf für den Tinguelybrunnen
Eigentlich heisst der Brunnen vor der Kunsthalle in Basel ja Fasnachtsbrunnen, aber so nennt ihn niemand. Bekannt ist er unter dem Namen Tinguely-Brunnen. Hier schöpfen, sieben und verspritzen eigenwillige Figuren von Jean Tinguely seit 1977 das Wasser des untiefen Beckens. Dort, wo jetzt der Brunnen steht, befand sich die Bühne des früheren Stadttheaters, und die Skulpturen bestehen teilweise aus Stücken der ehemaligen Bühnenausstattung. Die zehn Figuren, die beinahe menschlich wirken, leiden scheinbar auch an Ermüdungserscheinungen, so wurde der «Theaterkopf», der zwei Strahl Wasser heult, eben durch eine Replika ersetzt. Der originale Theaterkopf kommt ins Museum Jean Tinguely auf der anderen Seite des Rheins.

Plädoyer für das Modell
Für «ein paar hunderttausend Franken» wurde in einem Vorort von Basel ein Mock-Up der Kunstmuseumserweiterung von 12 x 9.5 x 7 Meter  aufgestellt. Das Regionaljournal Basel hat Christoph Gantenbein zum 1:1-Modell des kleinsten Raums des zukünftigen Museums begleitet und dort erfahren, dass auch eine «banale» Backsteinfassade grosse und teure Fehlerquelle auf einer Baustelle sein kann: Der Entwurf von Christ & Gantenbein sieht eine zweifarbige Fassade vor, und beim Bau des Modells bemerkte man, dass die dunklen Steine aufgrund der längeren Brenndauer kürzer sind als die hellen. Ein kleiner Unterschied, der besser am Modell als auf der Baustelle entdeckt wird und für den Architekten das Modell bei weitem rechtfertigt. Ausserdem kann hier die Wirkung des Kunstlichts ohne aufwendige Computersimulation live erprobt werden, und den Handwerkern steht ein Beispiel ihrer zukünftig zu verrichtenden Arbeit zu Verfügung.

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