Too big to fail

Jenny Keller
15. Januar 2015
Der Bau im Juni 2014. Bild: Wikimedia commons, Elbphilharmonie IMG 5215 von Rainer Freder - Eigenes Werk

Der Eröffnungstermin ist für Hochtief, den Generalunternehmer, die Messlatte. Er wird den 800-Millionen-Bau im Oktober 2016 an die Betreiber übergeben und somit die ewige Baustelle sechseinhalb Jahre nach dem geplanten Termin beenden. Am Montag wurden Journalisten, die erstmals einen Eindruck des grossen Konzertsaals gewinnen konnten, durch die Baustelle geführt. «Also, ich hätte mir den Saal grösser und irgendwie höher vorgestellt», zitiert NDR einen Journalisten (einen Schweizer?) beim Eintreten. Sehen sie den Bericht mit dem stockenden Bürgermeister auf ndr.de.

Eine Woche vor der Besichtigung hat Spiegel online Ausschnitte aus dem Abschlussbericht zum «Millionendesaster» publiziert und nennt die Ursachen für das Planungsunglück in der Kurzfassung: «Eine ganz grosse Interessenkoalition, die das Prestigeprojekt Elbphilharmonie unbedingt umgesetzt sehen wollte, aber sich zugleich scheute, dem Bürger die wahren Kosten zu offenbaren. Eine überforderte Projektkoordination, eine überhastete Ausschreibung, ein chaotisches Nebeneinander von Bauunternehmer und Architekt auf der Baustelle – und ein Erster Bürgermeister (damals Ole von Beust), der sich viel zu spät um die Details kümmerte». Herzog & de Meuron werden im Bericht dafür verantwortlich gemacht, dass sie Planungsfristen nicht nur einmal nicht eingehalten hätten, und so das Chaos auf der Baustelle mitzuverantworten haben.

Die NZZ erklärt im Feuilleton ausserdem die ungewohnten Massnahmen für die Akustik des grossen Konzertsaals.

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